Rettungsaktion in Grevenbroich Entenmutter und sechs Junge vor dem Tod auf der Straße gerettet

Laach · Annette Phillipps aus Elfgen war so etwas wie die Heldin des Tages. Auf der viel befahrenen Kreisstraße 22, kurz vor dem Ortseingang Laach, hat sie am Mittwoch Nachmittag einer Entenfamilie vermutlich das Leben gerettet. Die irrte auf der Fahrbahn herum, es bestand jeden Moment die Gefahr, dass die Tiere unter die Räder kommen könnten.

 Wieder vereint: Die Entenmutter und ihre sechs Küken wurden auf einem Laacher Feld von der Feuerwehr wiedervereint.

Wieder vereint: Die Entenmutter und ihre sechs Küken wurden auf einem Laacher Feld von der Feuerwehr wiedervereint.

Foto: Dieter Staniek

Die 53-Jährige, die ihren Mann gerade zur Arbeit gebracht hatte und auf dem Heimweg war, stoppte sofort ihr Auto, stieg aus und signalisierte durch heftiges Winken anderen Fahrern, ihren Fuß vom Gaspedal zu nehmen. „Das hat gut geklappt“, schildert Phillipps. Gemeinsam mit einer anderen Autofahrerin sammelte sie die insgesamt sechs Jungtiere ein und setzte sie in einen Korb – was nicht ganz einfach war: „Denn die drohten immer wieder heraus zu springen.“ Mutter Ente ließ sich nicht einfangen, beobachtete die Aktion aber aufmerksam aus der Luft und später von der nahe gelegenen Autobahnbrücke aus.

Nachdem der Korb mit einer Jacke nach oben hin gesichert worden war, verständigte Annette Phillipps die Feuerwehr, die rasch zur Stelle war. Die beiden Einsatzkräfte der hauptamtlichen Wache begutachteten die Jungtiere. Da sie augenscheinlich unverletzt waren, wurden die Küken auf einem angrenzenden Acker wieder ausgesetzt. Dort nahm das Muttertier sie sogleich wieder in Empfang, gemeinsam watschelte die Familie davon. „Der Einsatz konnte rasch beendet werden“, sagt Sebastian Draxl vom Presseteam der Feuerwehr.

Das war nicht der einzige tierische Einsatz, den die Helfer von der Lilienthalstraße am Mittwoch fuhren. Bereits am Morgen hatten die Einsatzkräfte eine Entenfamilie auf dem Gelände eines Holzhandels an der Oberstraße in Wevelinghoven eingefangen. „Auch in diesem Fall hatte sich das Muttertier von den Küken getrennt“, berichtet Draxl. Die Jungen wurden eingefangen und an einen sicheren Ort in der Nähe verbracht. Kaum waren sie wieder mit ihrer Mutter vereint, setzten sie ihren Weg in Richtung Erft fort.

Tierrettungen sind nichts Ungewöhnliches für die Feuerwehr: Alleine 2019 rückte sie 186 Mal aus, um etwa streunende Hunde einzufangen oder verletzte Katzen zu bergen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort