Singen an den Festtagen Die Lieblingslieder der Grevenbroicher

Grevenbroich · Die NGZ befragte bekannte Grevenbroicher Musiker und Musikliebhaber nach ihren Lieblingsliedern jetzt zum Weihnachtsfest. Die „Hitliste“ reicht von besinnlich-traditionellen Liedern über kölsche Töne bis hin zu Gospels.

 Kantor Georg Korte mag Weihnachtschoräle.

Kantor Georg Korte mag Weihnachtschoräle.

Foto: Valeska von Dolega

Von wegen „stille Nacht“: Im Advent und zu Weihnachten werden die Stimmbänder in Grevenbroich intensiv eingesetzt. .Vom Plattenteller erschallt dazu anderenorts möglicherweise „Last Christmas“, für Grevenbroichs Musiker ist dieser Beitrag keine Option. Kulturamtschef und Multiinstrumentalist Stefan Pelzer-Florack favorisiert „The Little Drummer Boy (Peace On Earth)“ – inspiriert von einer überaus stimmungsvollen Version der beiden Musikergrößen Bing Crosby und David Bowie -im Duett.

 Nicole Kempermann erwartet kölsche Lieder.

Nicole Kempermann erwartet kölsche Lieder.

Foto: NEW AG/ Detlef Ilgner

Kantorin Kerstin Landsky und Familie haben ebenfalls ihre Stimmen für die Festtage vorbereitet. „Mein liebstes Weihnachtslied ist ‚Ich steh‘ an deiner Krippen hier’ in der Fassung von Johann Sebastian Bach. „Da meine vier Söhne auch sehr gut singen können, wird es im Hause Landsky sogar stimmgewaltig mehrstimmig.“ Auf dem hauseigenen Liederzettel stehen sonst eher modernere Lieder. „Allerdings ist das Zeitfenster in diesem Jahr sehr klein, weil ich drei Gottesdienste mit der Orgel begleiten werde“, sagt sie.

In dem weiten Feld klangvoller Weihnachtslieder hat auch Kantor Georg Korte seine Favoriten. „’Nun freut euch, Ihr Christen’’ hat es mir besonders angetan“, erzählt er über sein Lieblingslied. Anlässlich der nun bevorstehenden Weihnacht wird er es an der Orgel bei der Messe in Wevelinghoven spielen, begleitet vom Chor und einer hoffentlich sangesfreudigen Gemeinde.

Musikschulleiterin Ruth Braun-Sauerwein fällt die Antwort auf die Frage nach dem liebsten Weihnachtslied nicht schwer: „Stille Nacht“, vor 200 Jahren von Franz Xaver Gruber nach einem Text des Geistlichen Joseph Mohr komponiert, im Original für zwei Singstimmen und Gitarre, erzählt sie. Mohr hatte eine schöne Tenorstimme und konnte gut Gitarre spielen, Gruber war Bassist. In 300 Sprachen übersetzt, „berührt das Lied mit seinem wiegenden Siciliano-Rhythmus die Herzen“ und ist das Lied der Hoffnung und des Friedens in der Welt. „Besonders festlich ist es für mich, wenn es am Ende der Christmette gesungen wird.“

Obwohl „Kempes Feinest“ gerade Abend für Abend auftreten, „es ist Session“, gönnt sich Front-Frau Nici Kempermann jetzt eine Pause rund ums Christfest. „Heilgabend sind wir alle in Kapellen“, erzählt sie über das Familientreffen. Gesungen wird auch – dazu greift Papa Peter „Kempes“ Kempermann zur Gitarre. Und wen wundert’s beim Ex-„Rabaue“-Sänger: Kölsche Mundart ist bevorzugt, Lieder der Black Fööss sind angesagt. „Papa singt allein, das ist seine Show“, lüftet sie ein Familiengeheimnis.

Pino Avanzator, Ex-Planlos-Sänger und inzwischen Frontmann der Rock’n’Roller von Lucky Charm, mag es Weihnachten „ruhig und traditionell“. „Winterwonderland“ in der Version Frank Sinatras zählt zu seinen Favoriten. Zusammen mit Frau und Sohn singt er bevorzugt stimmungsvolle Varianten von „Leise rieselt der Schnee“ – und er träumt von weißer Weihnacht.

Pfarrer Patrice Koffi erinnert sich zu Weihnachten gerne an die Gospels, die sein Vater daheim im westafrikanischen Togo gesungen hat. Seine Lieblingsweihnachtslieder sind die Gospels „Up of the room“, das auch Mahalia Jackson auf Platte gesungen hatte, „Little poor Jesus“, auch in der Interpretation des „Golden Gate Quartetts“ bekannt, und das bekannte Lied „Go tell ist over the mountain“. Diese drei Lieder schilderten die Geburt Jesu in ganz armen Verhältnissen ebenso wie die Freude der Verkündung, sagt der Theologe, der zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel für Harmonie und Frieden unter den Menschen beten wird.

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