Einkaufscenter in Grevenbroich Eigentümer sind gegen ein City-Outlet im Montanushof

Grevenbroich · Höchstens auf der leer stehenden Einzelhandelsebene, sagt die Deutsche Konsum zum Vorschlag des Grevenbroicher Bürgermeisters Klaus Krützen.

Ein City-Outlet-Center, so wie es sich der Bürgermeister wünscht, ist im Montanushof nicht geplant. Das sagt Alexander Kroth, Investmentvorstand der Deutsche Konsum Reit AG, die Eigentümerin der Immobilie ist. Zwar sei ein Schnäppchen-Verkauf grundsätzlich vorstellbar – allerdings nur auf der ehemaligen Freizeitebene, die seit Jahren brach liegt. „Das restliche Center ist gut besetzt, da wollen wir nicht dran rütteln“, sagt Kroth.

Klaus Krützen will im kommenden Monat die Deutsche Konsum besuchen, die auch Eigentümerin der Coens-Galerie ist. Das hat der Verwaltungschef jetzt gegenüber einem Anzeigenblatt angekündigt. Da er daran zweifele, dass es in Grevenbroich Bedarf für zwei Einkaufs-Center gibt, will er den Rostockern eine Bitte vortragen: Sie sollen sich auf die kleinere Coens-Galerie konzentrieren, den großen Montanushof leer räumen und darin ein City-Outlet-Center einrichten, heißt es in dem Bericht.

Das seien sicherlich interessante Ansätze, über die man auch gerne mit dem Bürgermeister sprechen wolle, sagt Alexander Kroth. Aber einen Grund, den Montanushof zu räumen, sieht er aktuell nicht. „Schließlich haben wir langfristige Verträge mit unseren Mietern, die erst in zehn bis 15 Jahren auslaufen“, betont der Investmentvorstand. Zudem sei der „Monti“ mit Anbietern wie Adler, Woolworth oder Kaufland „gut und stabil besetzt“.

Die Freizeitebene – dort, wo einst der Dorfplatz war – würde sich schon eher für einen Outlet-Verkauf eignen, meint Alexander Kroth. Sein Unternehmen überlege ohnehin zurzeit, wie sich die große, im Rohbau befindliche Fläche künftig nutzen ließe. Auf Branchen habe man sich noch nicht festgelegt. Denn aktuell müssten andere Fragen geklärt werden, etwa die des Brandschutzes. Eines sei aber klar: „Gastronomische Angebote, wie es sie früher gab, werden wir dort nicht umsetzen. Sie würden heute auch nicht mehr die Frequenz bringen, die einen Gastwirt glücklich machen würde“, sagt Kroth. Ziel sei es, die Fläche zu reaktivieren, „und zwar ordentlich, dafür brauchen wir Leute, die mitmachen“.

Die Sorge des Bürgermeisters, dass es in der Innenstadt keinen Bedarf für zwei Einkaufs-Galerien in unmittelbarer Nähe gibt, teilt die Deutsche Konsum nicht. „Das ist ja gerade die Herausforderung, der wir uns stellen“, betont der Investmentvorstand. Das Unternehmen konzentriere sich zurzeit auf die Coens-Galerie, in der es etliche Leerstände gibt. Dort will die Deutsche Konsum ein anderes Einzelhandelssortiment als im Montanushof etablieren, damit sich die beiden Center nicht gegenseitig Konkurrenz machen. Grevenbroich habe das Potenzial für zwei Galerien, „die strukturelle Lage der Stadt ist gut“, sagt Alexander Kroth.

Für die Leerstände in der 12.000 Quadratmeter großen Coens-Galerie sei die Deutsche Konsum aktuell mit vielen Interessenten in Gesprächen, sie stehe auch kurz vor Vertragsabschlüssen. Einzelheiten will Kroth aber noch nicht nennen.

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