Ausstellungsprogramm 2019 steht Micky Maus zieht in die Villa Erckens ein

Grevenbroich · Das Grevenbroicher Museum hat jetzt sein Jahresprogramm für 2019 vorgestellt. Höhepunkt wird eine Ausstellung mit Original-Arbeiten berühmter Disney-Zeichner sein – von Floyd Gottfredson bis zum legendären Carl Barks.

 Entenhausen in Grevenbroich: Das Museum der niederrheinischen Seele widmet sich im nächsten Jahr den geistigen Vätern von Micky Maus und Donald Duck – darunter Carl Barks.

Entenhausen in Grevenbroich: Das Museum der niederrheinischen Seele widmet sich im nächsten Jahr den geistigen Vätern von Micky Maus und Donald Duck – darunter Carl Barks.

Foto: Carl Barks, Courtesy Sammlung Reichelt und Brockmann Mannheim

Nächsten Sommer weht ein Hauch von Entenhausen durch den Grevenbroicher Stadtpark. Das Museum der niederrheinischen Seele wird sich ab September den geistigen Vätern von Micky Maus und Donald Duck widmen und einen Blick hinter die Kulissen der Comic-Industrie werfen. Mehr als 160 Originale, Aquarelle, Lithografien und seltene Blätter werden ausgestellt – darunter Arbeiten legendärer Zeichner wie Floyd Gottfredson, Al Taliaferro und Carl Barks.

„Das wird ganz sicher ein Höhepunkt des kommenden Jahres“, sagt Museumsleiter Thomas Wolff, der sich von der Ausstellung unter dem Arbeitstitel „Donald, Micky und ihre Väter“ auch eine überregionale Aufmerksamkeit erhofft. Die Exponate erhalten die Grevenbroicher einmal mehr aus der Sammlung „Reichelt und Brockmann“, die zuletzt wertvolles Material für die Marilyn Monroe- und die Linda McCartney-Ausstellungen beisteuerte. Beide waren wahre Publikums-Magneten.

Mit „Donald und Micky“ wird das Museum einen Bogen von den Comic-Strips der frühen 1930er bis zu den Heften der späten 1990er Jahre schlagen. „Die Besucher können sich auf viele seltene Zeichnungen freuen, die sonst nirgendwo zu sehen sind“, sagt Thomas Wolff, der selbst 200 Exemplare von Disneys „Lustigen Taschenbüchern“ besitzt. Die Eröffnung ist für den 15. September vorgesehen, die Ausstellung soll bis zum 5. Januar 2020 laufen.

Auch ansonsten hat das Museum der niederrheinischen Seele 2019 vieles zu bieten. Noch in diesem Jahr – nämlich am 16. Dezember – wird in der Villa Erckens die Ausstellung „Helmut Schmidt in Dur und Moll“ eröffnet, die mit zahlreichen politischen Karikaturen an den Altkanzler erinnert, der am 23. Dezember seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Hierbei wird das Museum auf die Sammlung der „Helmut G. Schmidt Medienproduktion“ zurückgreifen, die eine Fülle von Karikaturen zusammengetragen hat. Die Ausstellung wird bis zum 2. Februar im Erdgeschoss zu sehen sein.

Mit Margarete Schopen-Richter wird eine Künstlerin ab März in der Villa Erckens präsent sein, die sich auf vielfältige Weise den Folgen von Umsiedlung, Heimatverlust und Braunkohletagebau beschäftigt. „Dieses Thema wird unsere Museums-Dauerausstellung recht gut ergänzen“, sagt Thomas Wolff. Gleiches gilt für eine umfassende Schau, die in Zusammenarbeit mit dem Grevenbroicher Kunstverein organisiert wird: Im Juni werden in der Villa Erckens zahlreiche Werke des 1931 im niederrheinischen Hamminkeln geborenen Künstlers Willi Hengstermann zu sehen sein.

„Unter Wölfen“ heißt eine weitere Ausstellung, die für Juni geplant ist. Sie wird Mythen, Märchen und Geschichten aufgreifen und einen Blick auf den sich in den Wäldern Mitteleuropas wieder ausbreitenden realen „Isegrim“ werfen, der in Wesel Schafe reißt. „Wir werden hierbei mit dem österreichischen Volkskundler Burkhart Haefele zusammenarbeiten, der Wolfs-Grafiken aus dem 17. bis zum 20. Jahrhundert gesammelt hat“, berichtet Thomas Wolff. Ganz nebenbei: Während das Wallraf-Richartz-Museum in Köln nur einen Teil dieser Grafiken präsentiert, zeigt Grevenbroich die ganze Schau.

Ganz lokal wird es von März bis Juni: Dann erzählt das Museum „Grevenbroicher Sportgeschichte(n)“ und wirft mit vielen Bildern einen Blick auf erfolgreiche Athleten, die den Namen der Schlossstadt in die Welt getragen haben. Wolff kann hierbei auf die Foto-Sammlung des Wevelinghoveners Jürgen Larisch zurückgreifen – gleiches gilt für eine Ausstellung, die ab September einen lokalen Blick auf den „Kriegsausbruch 1939“ richten wird.

Darüber hinaus sind für 2019 die Reihen „Weltmusik am Niederrhein“, „Gitarrenwochen“ und „Liedersalon“ geplant, ebenso werden „Theater im Museum“ und die Kinderkulturbühne fortgesetzt.

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