Übersicht Diese Promis stehen im Goldenen Buch der Stadt Grevenbroich
Braunes Leder, goldenes Stadtwappen: so sehen die Einbände der drei Goldenen Bücher Grevenbroichs von außen aus. Innen finden sich Seiten aus pergramentartigem Papier, die am oberen Rand golden glänzen. In den Anfangsjahren wurde das Buch noch eher selten genutzt. Deshalb ist der Eintrag anlässlich der Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Saint-Chamond aus dem Jahr 1981 einer der ersten. Die Unterschrift links oben ist von Hans Gottfried Bernrath, dem letzten ehrenamtlichen Bürgermeister von Grevenbroich. Natürlich gibt es auch Einträge für die anderen Städtepartnerschaften von Grevenbroich.
Ausnahmsweise ohne Unterschrift erinnert diese Seite an die Eröffnung der Landesgartenschau 1995 durch den NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau. Hier auffällig: Die rote Blume. Alle Seiten werden vom stadtgrafiker händisch gestaltet – farbige Bilder abseits der filigranen Schrift sind aber eher selten. Rau trug sich übrigens auch noch persönlich ins Goldene Buch ein. Er besuchte die Stadt mehrmals, unter anderem 1994.
Auch Sportler verewigen sich im Goldenen Buch. Darunter die Voltigier-Weltmeisterin von 2006 Simone Wiegele. Aus der Welt des Sports gehören unter anderem Kanu-Slalom-Weltmeister, die Landesliga-Aufsteiger des TuS Grevenbroich sowie die Teilnehmer der Faustball Weltmeisterschaft 1991 dazu. Markus Schumacher (FDP): „Dieser Eintrag ist auch ein symbolischer Akt der Wertschätzung gegenüber der jeweiligen Person.“
Vor zwölf Jahren wurde Grevenbroich zur „Bundeshauptstadt der Energie“. Auch dazu gibt es einen Eintrag. Anlässlich der Grundsteinlegung des Braunkohlekraftwerks trugen sich unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel und NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ein. Um den Nachweis solcher bedeutender Tage zu erhalten, befinden sich die Goldenen Bücher im Archiv staubfrei untergebracht in säurefreien Kartons.
Auch Größen verschiedener Religionen haben sich bereits in das Buch eingetragen. Darunter Dr. Michel Friedman, der 2001 dem Direktorium des Zentralrats der Juden angehörte. Er kombinierte seine Unterschrift mit der Botschaft „Nie schweigen!“. Auch Vertreter des Christentums finden sich im Goldenen Buch. Unter anderem Kardinal Joachim Meisner in 2001 und Weihbischof Rainer Maria Woelki fünf Jahre später.
Normalerweise setzen Besucher ihre Signatur auf eine der Seiten und schlagen das Buch anschließend wieder zu. Tun Channareth, Träger des Friedensnobelpreises von 1997, ließ es sich bei seinem Besuch im März 1998 nicht nehmen, eine Botschaft ins Goldene Buch zu schreiben. In seiner Muttersprache Kambodschanisch steht dort: „Gott segne Sie, gebe Ihnen ein gutes Herz, ein langes Leben und allzeit eine starke Energie“.
Bundeskanzlerin Angela Merkel taucht mehrfach auf. Erstmals eingetragen hat sie sich bei einem Besuch im Jahr 1992, damals noch als Bundesministerin für Frauen und Jugend. 2017 setzte sie als Kanzlerin ihre Signatur auf eine neue Seite. Weitere politische Persönlichkeiten sind Franz Müntefering, Willy Brandt oder Dorothee Wilms.
2004 war Christian Wulff als Ministerpräsident Niedersachsens im Alten Rathaus zu Gast. Später wurde er Bundespräsident und trat nach der „Wulff-Affäre“ zurück. Hier zu sehen: Wulffs Unterschrift ist nur schwer lesbar – wie viele Signaturen. „Man könnte meinen, das waren alles Ärzte“, grinst Stadtarchivar Thomas Wolff.