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„Gindorf e.V.“ rettet das alte Dorfkreuz Denkmal wird saniert und kommt zurück in den Ort

Gindorf · Der Verein „Gindorf e.V.“ hat ein altes Altarkreuz vor der Deponie bewahrt und bringt es – frisch renoviert – zurück in den Ortskern. Zurzeit wird es restauriert. Der Termin für die Einsegnung steht aber schon fest.

 Vorsitzender Holger Kremer und seine Stellvertreterin Annalena Becker am neuen Standort. Bald wird das restaurierte Kreuz aufgebaut. 

Vorsitzender Holger Kremer und seine Stellvertreterin Annalena Becker am neuen Standort. Bald wird das restaurierte Kreuz aufgebaut. 

Foto: Gindorf e.V.

Wann das Kreuz errichtet wurde, weiß niemand mehr so genau. Eigentlich hat es schon immer zum Ort gehört. Pfleglich behandelt wurde es dort allerdings nicht: Vom Zahn der Zeit kräftig malträtiert, drohte es auf seinem Platz in einem Vorgarten an der Morkener Straße einzustürzen. Da die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet war, zog der Eigentümer des Grundstücks im Sommer 2019 die Reißleine und beauftragte den Abriss. Zuvor hatte er sich intensiv aber vergebens um eine Rettung des Kreuzes bemüht.

Dass das Gebilde aus Muschelkalk dann doch kein Fall für die Baustoff-Deponie wurde, ist dem Verein „Gindorf e.V.“ zu verdanken. Der stellte das Kreuz buchstäblich in letzter Minute sicher – „weil es den Inbegriff von Heimat darstellt“, argumentiert Vorstandsvorsitzender Holger Kremer. Gleich nach der Rettung sagte der Kirchenvorstand von St. Mariä Himmelfahrt eine Sanierung des Kreuzes zu, es sollte an alter Stelle neu errichtet werden.

Doch dazu kam es nicht: „Der Kirchenvorstand hat uns nach langer Zeit mitgeteilt, dass er dieses Projekt nicht mehr weiterverfolgen wird. Das hat uns sehr irritiert“, sagt Kremer. Der Verein übernahm daraufhin das Kreuz komplett in seine Obhut – „damit es wieder zurück ins Dorf kommt“. Allerdings mussten dafür einige Hürden genommen werden. Da das Kreuz nicht mehr auf privatem Eigentum stehen sollte, musste eine geeignete Stelle gefunden werden. „Hierbei haben uns Stadtbetriebe und -verwaltung sehr unterstützt. Dabei haben uns die ungenauen Messverfahren der Vergangenheit allerdings manch eigentumsrechtliche Schnippchen geschlagen“, berichtet Holger Kremer.

 Viele Jahrzehnte stand das Dorfkreuz an der Morkener Straße.

Viele Jahrzehnte stand das Dorfkreuz an der Morkener Straße.

Foto: Wiljo Piel

Schlussendlich konnte aber ein Standort gefunden werden: An der Ecke Mühlen-/St.-Leonhard-Straße wird das Altarkreuz nun wieder aufgebaut, in unmittelbarer Nähe seines alten Platzes. Schon jetzt steht fest, dass für die Pflege des historischen Denkmals künftig gesorgt sein wird: „Ich bin selber Nachbarin des Kreuzes und weiß, dass die Anwohner der St.-Leonhard-Straße die Betreuung übernehmen werden“, sagt Annalena Becker, Vizevorsitzende von „Gindorf e.V.“.

Überhaupt sei die Identifikation der Gindorfer zu ihrem Altarkreuz groß. „Denn auch andere Nachbarn haben spontan ihre Hilfe angeboten“, berichtet Becker. Ohnehin sei dies auch so etwas wie Tradition, denn in der Vergangenheit wurde das Kreuz zu besonderen Anlässen immer von der Nachbarschaft geschmückt, etwa zu Fronleichnam. „So soll es auch weiter sein.“

Das Kreuz bekommt aktuell einen neuen Basaltsockel und wird auf diesem – etwas erhöht, aber ohne Altar – bald errichtet. Auch eine Einfriedung nach früherem Vorbild soll es wieder geben. „Wir haben einen Ur-Gindorfer gefunden, der seine Hilfe dazu ohne Zögern sofort zusagte. Er wird dafür sorgen, dass ein gewisser Schutz entsteht und vielleicht auch ein Licht am Kreuz leuchten könnte“, berichtet Holger Kremer.

Zurzeit befindet sich das Kreuz noch bei Steinmetzmeister Udo Raubler, der mit seiner Firma Gorius sofortige Unterstützung zugesagt hat, trotz großer Auslastung. Dort werden die Einzelteile gereinigt, versiegelt, neu verbunden und die Inschrift erneuert – „damit das Kreuz noch lange Zeit unser Ortsbild prägen kann“, sagt Kremer. Die Einsegnung erfolgt am 27. November im Rahmen der von „Gindorf e.V.“ initiierten Aktion „Adventsfenster“.

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