Stadtteilgespräch in Grevenbroich Debatte um Gustorfer Infrastruktur

Gustorf/Gindorf · Baumöglichkeiten, Verkehr und Einzelhandel waren Thema beim Stadtteilgespräch mit Bürgermeister Klaus Krützen.

 Mehrere Beschwerden gab es zur Erlenstraße – wegen Rasern und wegen zu wenig Platz bei Gegenverkehr, wenn eine Seite zugeparkt ist.

Mehrere Beschwerden gab es zur Erlenstraße – wegen Rasern und wegen zu wenig Platz bei Gegenverkehr, wenn eine Seite zugeparkt ist.

Foto: Carsten Sommerfeld

Die Zukunft von Gustorf und Gindorf sowie ihre Infrastruktur waren Thema beim Stadtteilgespräch mit Bürgermeister Klaus Krützen. Zwischen Verwaltung und den rund 30 Teilnehmern kam es zur lebendigen Diskussion etwa über Baumöglichkeiten. Das Baugebiet Gustav-Mahler-Straße mit 250 Wohneinheiten kommt seit Jahren nicht voran, weil einige Grundstückseigentümer Flächen nicht – oder nicht zum angebotenen Preis – verkaufen wollen. Beigeordneter Florian Herpel konnte keinen neuen Sachstand mitteilen. „Wir wollen, dass irgendwann unsere Kinder im Ort bauen können“, erklärte ein Teilnehmer.

FDP-Ratsherr Markus Schumacher wies auf einen Antrag von CDU und FDP hin, dass die Stadt eine andere Fläche in Gustorf/Gindorf in Angriff nehmen solle, wenn sich nicht in diesem Herbst eine Lösung abzeichne. „Wir müssen irgendwann einen Schnitt machen.“ Vermieden werden müsse aber, „dass dann in einem anderen Stadtteil gebaut wird und wir gucken zu.“ Eine Alternative vor Ort könnte eine Fläche im Süden von Gindorf zwischen L116 und Provinzstraße sein.

Ein Thema, das vielen unter den Nägeln brennt: der Verkehr. Beschwerden gab es etwa über Raser auf der Erlenstraße, die Stadt will öfter kontrollieren. Ein weiteres Problem: Wegen vieler parkender Fahrzeuge würden dort Autos bei Gegenverkehr nicht aneinander vorbeikommen, es komme zu gefährlichen Situationen. Als Lösung wurden Haltebuchten angeregt. Ein anderer Stein des Anstoßes: Autofahrer, die an der Provinzstraße am Kassenautomat der Sparkasse auf dem Gehweg parken würden.

Auch die Einzelhandelssituation macht Sorgen. „Wir haben nur noch eine Metzgerei und eine Bäckerei, früher waren es fünf Bäcker“, hieß es. Älteren sei der Weg zu den Märkten Zur Wassermühle nicht zuzumuten, der Bus fahre nur stündlich. Krützen betonte, „dass wir keinem vorschreiben können, in Gustorf zu eröffnen. Das ist Marktwirtschaft.“ Kritik gab es am Einzelhandelsstandortkonzept, die City werde zu Lasten anderer Stadtteile geschützt. Die Verwaltung will in einem Teil des Geschäftsstandorts Zur Wassermühle, wo eine Fläche seit Jahren leer steht, sowohl nahversorgungs- als auch zentrenrelevante Sortimente ausschließen. Krützen erklärte, das Konzept sei Resultat eines Abwägungsprozesses für die gesamte Stadt.

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