Abiturient aus Kapellen Jung-Filmer dreht alternativen Image-Film für Grevenbroich

Abiturient David Ilgenstein aus Kapellen stellt freiwillige Helfer in den Mittelpunkt seines Kurz-Videos über die Stadt Grevenbroich.

 Auch die Kleinsten helfen beim Müll-Yoga fleißig mit: Eine Szene aus dem Film „Gutes Karma für Grevenbroicher“, der jetzt im Rahmen des Stadtfestes City-Frühling erstmals präsentiert wurde.

Auch die Kleinsten helfen beim Müll-Yoga fleißig mit: Eine Szene aus dem Film „Gutes Karma für Grevenbroicher“, der jetzt im Rahmen des Stadtfestes City-Frühling erstmals präsentiert wurde.

Foto: Screenshot

Er ist verliebt in seine Stadt und zudem ein ambitionierter Umweltschützer. Weil David Torben Ilgenstein außerdem gerne Regisseur werden möchte, hat der Abiturient die drei Komponenten zusammengefügt. Das Ergebnis ist eine filmische Liebeserklärung, die gleichzeitig für die Aktion „Gutes Karma für Grevenbroich“ wirbt. Der zehn Minuten lange Film wurde jetzt anlässlich des City-Frühlings erstmals präsentiert. Zu sehen ist er auch über Facebook und das Videoportal Youtube.

„Ich bin mächtig stolz, dass alles so gut geklappt hat“, sagt David Ilgenstein über sein Werk. „Der Weg dorthin war schwierig, das Ergebnis ist toll“, erinnert er sich an Widrigkeiten, wie beispielsweise das Wetter. Denn sein erster Imagefilm – vorangegangen waren Kurz-Dokus für Freunde – präsentiert mit blühenden Blumenbeeten und aus verschiedensten Perspektiven aufgenommenen Wahrzeichen der Schlossstadt nicht allein die schönen Dinge seiner Heimat.

Wann immer es dem Kapellener möglich war, nahm er am sogenannten Achtsamkeitsprojekt teil, das untrennbar mit Claudia Middeldorf verbunden ist. Die Initiativengründerin sammelt zusammen mit Unterstützern den von anderen achtlos weggeworfenen Unrat beim sogenannten Müll-Yoga. Kronkorken, die bei dieser Gelegenheit gefunden wurden, werden aufbewahrt und anschließend bemalt. Mit ihrer Hilfe soll der Biertempel – eine Schutzhütte, die in der Nähe der Erft steht – künftig neu gestaltet werden. „Bei allen diesen Aktionen mache ich gerne mit“, erzählt der Jungfilmer. Animiert von seiner Mutter Britta und unterstützt von seiner Schwester Lisa, sammelte er massenweise Plastikmüll, Zigarettenkippen und Getränkedosen aus Waldstücken und von Parkplätzen. „Vor allem aber habe ich mit der Kamera aufgezeichnet, wo Müll liegt und wo er von anderen aufgesammelt wird.“ Konzept und Idee stammen von dem 19-Jährigen, der die Müllsammler auch befragte, was sie motiviert, an dieser Reinemach-Aktion immer wieder teilzunehmen. Auch diese Antworten sind interessant „und animieren hoffentlich andere, sich ebenfalls zu engagieren“, berichtet er über die Multiplikatorfunktion, die sein Erstling hoffentlich hat.

„Die Resonanz war bislang gut“, sagt er über das Feedback derjenigen, die den Streifen bereits gesehen haben. „Was Sie machen, ist sehr wichtig“, lautete eine oft gehörte Aussage während der Vorführungen – der Film lief als so etwas wie eine Dauerschleife am Stand der Müll-Sammler und Biertempel-Aufhübscher rund um Claudia Middeldorf am vergangenen Wochenende anlässlich des Stadtfestes. Und in den sozialen Netzwerken wurde der Streifen in verschiedenen Gruppen bereits eifrig geteilt.

Läuft alles glatt, wird das Projekt fortgesetzt. „Es geht nicht nur darauf, unsere Stadt sauberer zu halten“, im zweiten Schlag soll die von Hilde Martin betreute Kunst-Kronkorken-Aktion zur Instandsetzung des Biertempels beitragen. „Wir versuchen zurzeit, noch Leute in den Kreativprozess einzubinden“, erzählt David Ilgenstein über den Versuch, Kindergartengruppen und Schüler für das Projekt zu gewinnen. „Gerade junge Leute sollen an Öko- und Nachhaltigkeitsthemen herangeführt und dafür sensibilisiert werden“, meint der Kapellener. Wie die vormals schnöden Verschlüsse mit Hilfe von Pinsel und Farbe zu kleinen Kunstwerken werden und dann allesamt den Biertempel schmücken, will David Ilgenstein ebenfalls filmisch festhalten.

Teil eins seines Filmwerks ist fertig und zurzeit bemüht sich der Abiturient, den Imagefilm mit Erlaubnis des Bürgermeistes auf der städtischen Homepage platzieren zu können. „Das wäre doch eine schöne Reklame“, meint der Nachwuchs-Regisseur.

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