Bildung zur Nachhaltigkeit in Grevenbroich Das Pascal ist die „grünste“ Schule der Stadt

Klar, Mathe und Deutsch gehören zum Unterrichtsplan. Was die Unesco-Projektschule von anderen unterscheidet: Sie setzt sich für die Bildung zur Nachhaltigkeit ein. Das trifft mittlerweile auf internationales Interesse.

 Das Pascal-Gymnasium setzt als Unesco-Projektschule unter anderem auch auf eine Bildung zur Nachhaltigkeit.

Das Pascal-Gymnasium setzt als Unesco-Projektschule unter anderem auch auf eine Bildung zur Nachhaltigkeit.

Foto: Dieter Staniek

Ministerial-Vertreter aus China waren schon da. Und auch japanische Forscher haben sich darüber informiert, was denn da so im Pascal-Gymnasium alles abläuft. Die Unesco-Projektschule in Grevenbroich ist mittlerweile zur deutschen Vorzeige-Penne geworden, wenn es um Ideen für die Umwelt-Bildung geht. Denn die nimmt am Sodbach schon seit Jahren einen hohen Stellenwert ein. „Es freut uns selbstverständlich, wenn unsere Aktivitäten auch auf internationales Interesse treffen“, sagt Schulleiter Manfred Schauf.

Bildung zur Nachhaltigkeit – das ist Programm am Pascal. An dieses Querschnitts-Thema werden schon die jüngsten Schüler herangeführt. So wird insbesondere für die Fünftklässler morgens ein „Klima-Frühstück“ in der Cafeteria frisch zubereitet. „Bei den Speisen achten wir nicht nur darauf, dass sie gesund sind. Auch Regionalität, Saisonalität und Verpackung spielen dabei eine große Rolle“, sagt Lehrerin Juliane Kreth-Böttner. Warum das so wichtig ist, darüber wird anschließend ausführlich im Unterricht gesprochen.

Und das ist längst nicht alles, was das Pascal als „grünste“ Schule Grevenbroichs auszeichnet. Die Imker-AG produziert ihren eigenen Honig, im Schulgarten ernten junge Leute unter ökologischen Aspekten frisches Gemüse, Schüler schwärmen regelmäßig zum Müllsammeln aus und in den beiden „grünen Klassenzimmern“ wird bei schönem Wetter an der frischen Luft gelernt.

Die Fairtrade-AG versorgt ihre Mitschüler wöchentlich mit fair gehandelten Produkten, es gibt Abfall-Manager, die auf die richtige Mülltrennung achten und Energie-Beauftragte, die im Auge behalten, dass das Licht und die Heizungen im Schulgebäude nicht unnötig brennen. „Manche Schüler hat das über ihre Schulzeit hinaus geprägt“, weiß Manfred Schauf. „Sie haben Umwelt-Studiengänge eingeschlagen.“

Angefangen hat das Engagement schon recht früh, nämlich 2007. Damals wurde von Schülern und Lehrern die „innovative Nachhaltigkeits-AG“ (iNAG) gegründet, die unter anderem Energiespar-Programme für die Schule entwickelte. Seit 2011 gehört das Gymnasium zu den rund 250 deutschen Unesco-Projektschulen, die sich für eine Kultur des Friedens, für Umweltschutz und einen gerechten Ausgleich zwischen armen und reichen Menschen einsetzen. 2017 nahm ein Schüler – Nils Rendel aus Neuenhausen – sogar an der Konferenz „Climate Action Now“ in Mosambik teil. Dort tauschten junge Vertreter aus afrikanischen Staaten und Deutschland ihre Erfahrungen mit Klimaschutz-Projekten aus und holten sich neue Anregungen.

 Die Imker-AG der Schule produziert ihren eigenen Honig – nur eines von vielen Projekten im Rahmen der Bildung zur Nachhaltigkeit.

Die Imker-AG der Schule produziert ihren eigenen Honig – nur eines von vielen Projekten im Rahmen der Bildung zur Nachhaltigkeit.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

„Wichtig ist, dass wir kontinuierlich an dieser Sache dran bleiben und eine Erziehung zur Nachhaltigkeit vornehmen“, sagt Manfred Schauf. Sorgen, dass die Schüler das Interesse verlieren könnten, hat er nicht. „Denn immer wieder werden neue Ideen an uns herangetragen.“ Das Einzige, was ihn in dieser Sache plagt: „Wir müssen allmählich mal die unterschiedlichen Aktivitäten koordinieren und strukturieren – sonst verlieren wir den Überblick“, meint der Schulleiter lächelnd.

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