Politik in Grevenbroich CDU will Veto gegen neuen Wahlkreis-Zuschnitt einlegen

Grevenbroich · Die Wahlkreise werden bald teilweise über die Stadtgrezen hinaus reichen. Wolfgang Kaiser, Fraktionsvorsitzender der Grevenbroicher CDU, will das nicht hinnehmen.

 Die Wahlkreise im Rhein-Kreis Neuss sollen neu aufgeteilt werden.

Die Wahlkreise im Rhein-Kreis Neuss sollen neu aufgeteilt werden.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Mit dem geplanten Zuschnitt der 33 Kreistagswahlbezirke zeigt sich Wolfgang Kaiser, CDU-Parteichef aus Grevenbroich, nicht einverstanden. „Ich werde meinem Vorstand empfehlen, den auf dem Tisch liegenden Vorschlag abzulehnen“, kündigt er an. Der vorgesehene stadtübergreifende Zuschnitt sorge derzeit für „ein großes Rumoren“.

Wie berichtet, werden die Wahlkreise erstmals nicht an den Stadtgrenzen enden. Eine neue Einteilung wurde erforderlich, weil das Landesverfassungsgericht die Ober- und Untergrenzen von Wahlbezirken neu definiert hat. Ein direkt gewählter Abgeordneter muss nun mindestens 11.097 und darf höchstens 15.014 Einwohner repräsentieren. Mit dem endgültigen Zuschnitt wird sich der Kreiswahlausschuss am Mittwoch beschäftigen.

Der Stein des Anstoßes aus Grevenbroicher Sicht: Neukirchen, Hülchrath, Langwaden, Münchrath, Neubrück und Gruissem sollen gemeinsam mit den Neusser Stadtteilen Holzheim und Reuschenberg einen gemeinsamen Wahlkreis (12.884 Einwohner) bilden. „Völlig inakzeptabel“, sagt Wolfgang Kaiser. „Damit ginge ein großer Teil des Grevenbroicher Nordens in Richtung Neuss – das ist für mich nicht akzeptabel.“ Auf der anderen Seite sollen die Jüchener Stadtteile Rath, Wallrath, Neuenhoven und Schlich dem Wahlkreis Hemmerden/Kapellen zugeschlagen werden – „was in der Nachbarstadt sicherlich auch nicht begrüßt wird“, meint Kaiser.

Dass sich beim Zuschnitt der Wahlkreise in strittigen Fällen die Neusser Sicht durchgesetzt habe, wie der Neusser CDU-Parteichef Jürgen Brautmeier gegenüber unserer Redaktion erklärte, ärgere ihn, sagt Wolfgang Kaiser: „Aus der Grevenbroicher Sicht ist diese Diskussion nicht geführt worden“, macht er deutlich. Vor diesem Hintergrund müssten sich die Grevenbroicher einmal mehr fragen, ob sie weniger wert seien als Neuss. „Ich habe eigentlich gedacht, dass diese Zeiten vorüber sind“, meint Kaiser.

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