In Gustorf werden Kinder mit Konzentrationsschwäche betreut Bürgerstiftung unterstützt Projekt der evangelischen Kirchengemeinde

Gustorf · Mit einer Spende unterstützt die Bürgerstiftung Grevenbroich eine Initiative der evangelischen Kirchengemeinde, zu der Marco Schmitz seinen Beitrag leistet. Der 19-Jährige betreut ehrenamtlich ein Projekt, das Kinder an die Hand nimmt, die durch die Pandemie schulische Defizite oder Konzentrationsschwächen haben.

 Stellen das Unterstützungs-Projekt in Gustorf vor: (v.l.) Sabine Koch, Ursula Kwasny, Marco Schmitz, Stephen Haines und Rita Krawinkel.

Stellen das Unterstützungs-Projekt in Gustorf vor: (v.l.) Sabine Koch, Ursula Kwasny, Marco Schmitz, Stephen Haines und Rita Krawinkel.

Foto: Ursula Wolf-Reisdorf

„Manche zeigen Vereinsamung-Tendenzen, andere schafften es zu Hause nicht, umgeben von mehreren Geschwistern, einen klaren Gedanken zu fassen“, berichtet Sabine Koch, die als Sozialarbeiterin der evangelischen Kirche in Neurath und Gustorf tätig ist. Mit Angeboten wie dem von Marco Schmitz soll Hilfe geleistet werden.

Nach der Gründung der Bürgerstiftung 2007 wurde ein Jahr später das sogenannte „Studentenprojekt“ ins Leben gegründet, das ursprünglich Studierenden helfen sollte, die Anmeldegebühr zu finanzieren. Als diese wegfiel, wurde dann das Geld der Bürgerstiftung für Projektleistungen in Schulen, Büchereien und Jugendeinrichtungen ausgezahlt. Aus diesem Topf erhielt nun Marco Schmitz rund 690 Euro.

„Das Geld sollte zweckgebunden eingesetzt werden, und so haben wir etliche Einrichtungen angesprochen und Rückmeldungen von der GoT in der Südstadt, vom Kultus in der Innenstadt und von der evangelischen Kirche in Wevelinghoven und Gustorf erhalten“, berichtet Rita Krahwinkel als Kuratoriumsvorsitzende. Marco Schmitz (19) unterstützt im Jugendzentrum am Markusplatz in Gustorf jeden Mittwoch Kinder, die nach Corona Schwierigkeiten in der Schule haben.

„Davon gibt es einige“, erzählt Sabine Koch. Viele würden unter einer Konzentrationsschwäche leiden, andere hätten zu Hause, gerade mit vielen Geschwistern, nicht wirklich gut für die Schule lernen können. „Da sorgen wir hier für Ruhe und den richtigen Rahmen“, erklärt Marco Schmitz. Für manche sei die lange Phase der Pandemie dramatisch gewesen. „Viele haben ihre Großeltern verloren. Andere leben in Patchworkfamilien oder erlebten in der Pandemie Trennungen der Eltern. Das sind keine Einzelfälle, und die therapeutischen Einrichtungen sind mehr als überlaufen“, so Koch.

Mit vielen Kindern müsse Trauerarbeit geleistet werden. Einfach nur zuhören und für die jungen Leute da sein, das sei sehr wichtig, meint die Sozialarbeiterin „Hier geschieht was, den Kindern wird geholfen“, freut sich Ursula Kwasny als stellvertretende Vorsitzende der Bürgerstiftung. Und Sprecher Stephen Haines ergänzt: „Marco Schmitz kann das Geld sehr gut brauchen. Er hat Unterstützung für seine ehrenamtliche Arbeit mehr als verdient“.

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