„NahFAIRkehr“ in Grevenbroich Bündnis will Gesamtkonzept für Nahverkehr schmieden

Grevenbroich · Wann erhält die Region besseren Anschluss an die S-Bahn? Nach der „Hiobsbotschaft“ für Jüchen ist das auch in Grevenbroich eine drängende Frage. Wie das Bürgerbündnis „NahFAIRkehr“ dazu steht und was die Mitglieder für das Frühjahr planen.

 Eine S-Bahn rauscht an einem Bahnübergang vorbei. (Symbolfoto)

Eine S-Bahn rauscht an einem Bahnübergang vorbei. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Julian Stratenschulte/DPA

Um die Region zu stärken, soll der öffentliche Personen-Nahverkehr kräftig ausgebaut werden – inklusive S-Bahn. Doch vor wenigen Tagen wurde bekannt: Jüchen soll erst im Jahr 2033 Anschluss an das Schnellbahn-Netz erhalten. Und auch in Grevenbroich sind die Befürchtungen groß, dass sich die Anbindung deutlich verzögert. Muss auch die Schlossstadt noch zwölf Jahre warten?

Die Entwicklungen betrachtet auch das Anfang des Jahres in Grevenbroich gegründete Bürgerbündnis „NahFAIRkehr“ mit Sorge. „Bei der S-Bahn muss etwas passieren, wir werden das Thema in den Fokus nehmen“, sagt Max von Borzestowski, der mit Anida Gegic an der Spitze des Bündnisses steht. Nach Weihnachten wollen die Mitglieder die Sache verstärkt in den Fokus nehmen – sicher wird die S-Bahn auch Thema beim „Rheinischen Mobilitätstag“ sein, den die Mitglieder für das Frühjahr anstreben.

Der überparteiliche Zusammenschluss vor allem jüngerer Bürger will erreichen, dass der Rhein-Kreis zu einer Modellregion für den Nahverkehr der Zukunft wird. In den vergangenen Monaten hat das Bündnis erreicht, dass in den Räten einiger Kommunen in der Sache Resolutionen verabschiedet wurden, so auch im Kreistag. Neuss, Kaarst und Jüchen sollen diesen Dezember folgen. Ziel des Bündnisses ist es, alle Kommunen hinter sich zu vereinen, so dass sie zum Mobilitätstag im Frühjahr 2022 alle gemeinsam an einem Tisch sitzen.

Mit den Resolutionen allein ist aber nichts getan. Wie geht es weiter? „Unser Ziel ist ein Gesamtkonzept für den Nahverkehr im Rhein-Kreis Neuss“, sagt Max von Borzestowski. Dazu sollen die Ideen und Vorstellungen, aber auch die Bedarfe der einzelnen Kommunen berücksichtigt werden. „Wir wollen eine stärkere Vernetzung erreichen und Schwerpunkte legen, auch konkret für die einzelnen Kommunen“, sagt der Grevenbroicher: „Es geht darum, Einzelmaßnahmen miteinander zu verzahnen.“ Ein einfaches „Weiterwurschteln“ solle vermieden werden. Ein Fokus liege auch auf möglichen Fördermitteln, die für den Nahverkehr im Rhein-Kreis abgerufen werden könnten, sagt von Borzestowski.

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