Open-air-Konzert in Wevelinghoven Bundeswehr-Musiker begeistern 3000 Besucher auf dem Marktplatz

Wevelinghoven · Die Big Band der Bundeswehr hat in Wevelinghoven eine tolle Show abgeliefert. Und nicht nur das: Die Musiker spielten für einen guten Zweck. Vom Spendenerlös wird die „Existenzhilfe“ profitieren.

Super Stimmung beim Konzert der Bundeswehr-Bigband
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Super Stimmung beim Konzert der Bundeswehr-Bigband in Wevelinghoven

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Foto: Dieter Staniek/Stan

Das Open-air-Benefizkonzert der Bundeswehr-Bigband am Donnerstagabend auf dem Marktplatz in Wevelinghoven war ein voller Erfolg. Bei schönem Spätsommerwetter wollten sich rund 3000 Menschen dieses durchaus beeindruckende, vom Lions Club Grevenbroich organisierte Event nicht entgehen lassen. Viele kamen später, andere gingen früher, aber insgesamt werden rund 2500 Personen zeitgleich auf dem Platz gewesen sein. Damit konnte an den großen Erfolg von 2018 angeknüpft werden. Während damals die Spendengelder – es waren sensationelle 60.000 Euro – in die Palliativstation des Grevenbroicher Krankenhauses investiert worden waren, kann sich jetzt die Existenzhilfe freuen: Die Gelder sollen für einen neuen Kühltransporter verwendet werden, der rund 50.000 Euro kostet. „Das werden wir schaffen. Wir haben deutlich mehr eingenommen als vor fünf Jahren“, sagte Lions-Sprecher Jürgen Hildebrandt. Der genaue Betrag stand am Freitag noch nicht fest.

Die Big Band der Kreismusikschule unter der Leitung von Jonas Windscheid schlüpfte in die Rolle des „Eisbrechers“: Sie brachte mit Swing, Latin Groove und einem Auszug aus der Jazz-Ballade „My funny Valentine“ die Besucherinnen und Besucher schnell in Stimmung. Die durften bis auf einen Meter auf die beeindruckend große und hohe Bühne heranrücken, ganz vorne saßen Senioren auf ihren Rollatoren oder in ihren Rollstühlen. Alles andere als selbstverständlich: Ganz hinten kam der Sound mindestens ebenso gut rüber. Dort war man auch ganz dicht dran an der Frittenbude und dem Foodtruck. Dort gab es auch einige wenige Sitzplätze.

So gelungen der Auftritt der Big Band der Kreismusikschule auch war: Jonas Windscheid hat ein Problem, das am Donnerstagabend wieder auftrat: Er braucht dringend noch Verstärkung. Beim großen Auftritt auf dem Marktplatz fehlte ganz konkret eine Trompete, die Big Band der Bundeswehr stellte einen ihrer Trompeter zur Verfügung.

Auf der riesigen Leinwand, wo wenig später die Musiker der Big Band und die Solisten zu sehen waren, erschien ein Mann, der in Nordrhein-Westfalen die „erste Geige“ spielt: Ministerpräsident Hendrik Wüst übermittelte die besten Grüße und betonte, dass für die gute Sache alle Akteure auf eine Gage verzichten. Und er hob lobend hervor, dass der Lions Club das Event organisiert hat.

Stabshauptmann Johannes M. Langendorf, ganz in weiß gekleidet, legte eine tolle Begrüßung hin. Leider sprach er zunächst von Grevenbroich, bis ihm der kleine Fauxpas mitgeteilt wurde und er dann auf Wevelinghoven umschwenkte. Die Männer im Publikum zeigten sich selbstbewusst: Als Langendorf bat, dass alle attraktiven Männer zu applaudieren, war der Applaus besonders stark.

Eine kurze Schrecksekunde: Wo war eine der Hauptpersonen, die auf die Bühne sollte: Nein, nicht Torsten Dunkern, der amtierende Präsident des Lions Clubs, der war schon kurz interviewt worden, sondern Wolfgang Norf von der Grevenbroicher Existenzhilfe. Dann war er plötzlich da und erläuterte, dass die Spende in ein Kühlfahrzeug investiert werden soll. Er erzählte, dass es die Existenzhilfe seit 18 Jahren gibt, dass sie zweimal pro Woche Bedürftige nicht nur in Grevenbroich, sondern auch im Jüchen mit Lebensmitteln versorgt. Und dass der bestehende Kühltransporter anfällig für Reparaturen ist.

Die Frauen der Lions Club-Mitglieder arbeiteten sich mit transparenten kleinen Koffern durch die Menschenmenge und sammelten Geld für den guten Zweck, während Fregattenkapitän Timor Oliver Chadik bei der Big Band der Bundeswehr den Ton angab. Der Auftritt begann höchst schwungvoll mit einem Duke Ellington-Medley und zum Schluss hörten die vielen Zuhörer, darunter etliche Kinder, „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen.

Anschließend wurde die Bühne abgebaut. Wevelinghoven war der Schlusspunkt der Tournee der Big Band der Bundeswehr in diesem Jahr. Die Lions-Leute hatten sich längst dem Geldzählen gewidmet. „Kommen Sie nicht auf die Idee, Münzen in den Koffer einzuwerfen: Das ist zu laut und der Koffer wird zu schwer“. Diesem Appell von Johannes M. Langendorf waren die allermeisten Spender gefolgt.

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