Zum Welttag der Philosophie in Grevenbroich Pascal-Schüler debattieren mit dem Philosophen Jörg Bernardy

Grevenbroich · Zum ersten Mal nahmen die Schüler des Pascal-Gymnasiums den Welttag der Philosophie zum Anlass, gemeinsam mit dem Philosophen und Autoren Jörg Bernardy zu debattieren. Die Themenvorgabe lautete: „Wer bin ich, und in welcher Welt will ich Leben.“

 Jörg Bernardy, Philosoph und Autor, diskutierte mit den Pascal-Philosophen über die „Welt, in der wir leben“.

Jörg Bernardy, Philosoph und Autor, diskutierte mit den Pascal-Philosophen über die „Welt, in der wir leben“.

Foto: Ramona Wehry

„Es war mal etwas ganz anderes“, begeisterte sich Oberstufenschüler Björn Bach. In Workshops arbeiteten die Schüler am Thema, beteiligt waren die Jahrgangsstufen von der sechsten bis zur neunten Klasse, jeder stellte anschließend auf Pappkartons formulierte Ergebnisse an eigens aufgestellten Pinnwänden dar. „Überrascht hat mich die Offenheit der Teilnehmer“, bilanzierte Referent Bernardy, eigens zum Termin auf Einladung der Philosophie- und Französischlehrerin Ramona Wehry aus Hamburg angereist. „Die perfekte Welt gibt es nicht“, nahm Meleka Nikonkar (15) Ergebnisse vorweg. „Aber vieles, was sich dafür tun lässt.“ Den „Anfang, etwas am Weltgeschehen zu ändern, macht man immer vor Ort“, bilanzierte Björn.

Natürlich war bei allen Gedankenkonstrukten die Umsetzbarkeit ein wichtiger Aspekt, zum Beispiel im unmittelbaren Lebensraum, also rund um die „Penne“. „Dabei geht es um fachgerechte Müllentsorgung genauso wie den positiven Umgang mit Mitschülern“, nannte Meleka Beispiele. Den Einklang von Menschen-, Umwelt- und Tierschutz, das Recht auf Fantasie und Spiel wurde eingefordert. „Mitten in der digitalen Welt verankert“ und gleichzeitig in der Realität sind die Schüler, wie Bernardy sagte. Interessant sei aber gleichzeitig gewesen, dass das direkter Austausch „teilweise verloren geht, weil wir offensichtlich verlernen, miteinander zu kommunizieren“, wie der Philosoph ausführte. Partnersuche fände inzwischen längst in weiten Netzwelten statt.

„Wir werden aus dem Diskussionstag weitere Verknüpfungen im Unterricht herstellen“, beschrieb Ramona Wehry die nächsten Schritte. Das Fach „Praktische Philosophie“ wird am Pascal beispielsweise als Ersatz für Religion unterrichtet. Und weil die Schule als Lebenswirklichkeit „so präsent ist“, werden Aspekte wie Glück, Umweltschutz, Virtualität und Schein sowie Sinnhaftigkeit als nächstes in den einzelnen Klassen weiterverfolgt.

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