Windkraftzonen in Grevenbroich Bald noch mehr Rotoren auf der Halde?

Grevenbroich · Innogy plant eine „innovative Erweiterung“ des Windparks an der Stadtgrenze zu Bedburg.

 Auf der Halde stehen bereits mehrere Windräder (Symbolfoto).

Auf der Halde stehen bereits mehrere Windräder (Symbolfoto).

Foto: dpa/Arne Dedert

Die Nachbarstadt Bedburg will ihren Windpark auf der Königshovener Höhe erweitern. Zwischen Februar 2014 und Ende 2016 wurden in unmittelbarer Nähe zur Grevenbroicher Stadtgrenze insgesamt 21 Rotoren mit einer jeweiligen Höhe von 200 Metern errichtet. Bald sollen – in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Innogy – weitere hinzukommen.

„Wir sind aktuell mit der Stadt Bedburg in intensiven Planungen für eine Erweiterung des gemeinsamen Windparks“, sagt Innogy-Sprecherin Viola Baumann. Auch mit Blick auf den Strukturwandel soll in Zusammenarbeit mit RWE Power ein innovatives Projekt auf der Hochhalde umgesetzt werden. Die Stromerzeuger, die dort geplant sind, sollen zugleich die Möglichkeit bieten, die gewonnene Energie zu speichern. Das soll dazu beitragen, die stark schwankende Einspeisung aus Windrädern ins Stromnetz auszugleichen. Näher will sich Baumann noch nicht zu diesem Referenz-Projekt äußern: „Wir sind noch in einem frühen Planungsstand.“ Zur Größe der Erweiterung und Zahl der Windräder könne sie noch nichts sagen – ebenso nichts zum voraussichtlichen Starttermin. Der Stadtentwicklungsausschuss in Bedburg wird sich am 12. Februar mit diesem Thema befassen.

Das Projekt wird auch im Grevenbroicher Rathaus mit Interesse verfolgt. Schließlich hat Innogy „Interesse an einer Ausweisung einer Konzentrationszone für Windkraftanlagen auf der Königshovener Höhe“ im Stadtgebiet, wie die Verwaltung in der Vorlage für den am Dienstag tagenden Planungsausschuss erklärt. Die Stadt will mit Innogy einen städtebaulichen Vertrag über die Kosten für das erforderliche Verfahren zur Flächennutzungsplan-Änderung abschließen. „Die Gespräche hierzu laufen noch“, so Beigeordneter Florian Herpel.

Überhaupt sieht die Stadt bei der Windkraft Handlungsbedarf. Im Jahr 2017 hatte Grevenbroich einen Erfolg erzielt: Die Zahl der Vorrangflächen im Stadtgebiet wurde nach energischem Eingreifen von Politik und Stadtverwaltung im Regionalplan-Entwurf von neun auf vier reduziert. Demnach können neue Windräder auf der Königshovener Höhe und der Vollrather Höhe sowie auf Flächen nördlich von Neukirchen (an der Grenze zu Neuss) und Busch (an den Grenzen zu Korschenbroich und Neuss) errichtet werden. Aber die Stadt kann sich darauf nicht ausruhen.

„Um weiter als Kommune steuernd eingreifen zu können“, sollten Windkraft-Konzentrationszonen im Flächennutzungsplan ausgewiesen werden, betont Herpel. Nur mit einem „schlüssigen gesamträumigen Planungskonzept“ könnten andere als die ausgewiesenen Flächen verhindert werden. Darüber soll der Ausschuss am Dienstag entscheiden. „Damit behalten wir das Heft in der Hand“, sagt Vorsitzender Wolfgang Kaiser. Er verweist darauf, dass der Rat schon vor Jahren beschlossen hat, keine zusätzlichen Vorrangflächen für Windkraft im Stadtgebiet zu schaffen, lediglich vorhandene Zonen könnten ergänzt werden. „Dabei soll es bleiben.“

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