Günter Pesch aus Kapellen Bäcker kann zwei Goldjubiläen feiern

Kapellen · Seit 50 Jahren ist Bäcker Günter Pesch mit seinem Café selbstständig. Den Meistertitel besitzt der Romanautor und begeisterte Krippenbauer sogar noch ein Jahr länger.

 Günter Pesch (2.v.l.) mit Ehefrau Marita, Obermeister Rudolf Weißert (r.) und Stellvertreter Erich Lehnen von der Bäcker-Innung.

Günter Pesch (2.v.l.) mit Ehefrau Marita, Obermeister Rudolf Weißert (r.) und Stellvertreter Erich Lehnen von der Bäcker-Innung.

Foto: Kreishandwerkerschaft/KHWS

Mit Urkunden im Doppelpack besuchten Rudolf Weißert, Obermeister der Bäcker-Innung Krefeld-Viersen-Neuss, und sein Stellvertreter Erich Lehen jetzt das Café Pesch an der Neusser Straße. Sie überreichten Bäckermeister Günter Pesch die Urkunde der Handwerkskammer Düsseldorf zum 50-jährigen Bestehen seines Betriebs. Bei dieser Gelegenheit übergaben sie dem Jubilar auch nachträglich den Goldenen Meisterbrief – diese Ehrung hatte im vergangenen Jahr wegen Corona nicht stattfinden können.

Günter Pesch (72) absolvierte 1970 erfolgreich die Meisterprüfung in Olpe. Ein Jahr später vertraue ein Bäcker-Ehepaar in Weckhoven ihm und seiner Frau Marita seinen Betrieb als Pächter an. Das Café Pesch war geboren, aber der Wunsch nach etwas Eigenem wuchs weiter – und wurde einige Jahre später erfüllt: Die Eheleute Pesch übernahmen 1982 von den Vorbesitzern das Café in Kapellen. Zwei Jahre bauten sie das Gebäude in Bungalow-Form aufwendig um und ergänzten es um ein oberes Stockwerk für die Backstube.

Peschs Frau Marita arbeitete seit Beginn im Betrieb mit und ist im Büro unter anderem für die Buchhaltung zuständig. „Ohne sie geht es gar nicht, obwohl sie jetzt natürlich auch ein bisschen kürzer tritt“, sagt Pesch. Auch Tochter Tanja gehört zum Team. „Unsere Kunden kommen aus dem gesamten Rhein-Kreis zu uns ins Backhaus und ins Café. Unsere Kuchen und Torten stellen wir als Mannschaft her“, sagt der 72-Jährige. Auf die beliebte „Prummetaat“ mussten die Kunden in diesem Jahr allerdings etwas länger warten – durch den kalten Monat Mai verzögerte sich die Ernte. „Aber wir haben wieder eine außergewöhnliche Pflaumensorte dafür erhalten“, berichtet Pesch.

In seiner freien Zeit widmet sich der Bäckermeister einem besonderen Hobby: er schreibt Romane. Darin schildert er menschliche Schicksale mit Happy End – und spendet den größten Teil des Verkaufs für die Gilverather Friedenskapelle. „Emily und die Wattenpost“ heißt die jüngst erschienene neunte Geschichte, die es nur im Café gibt.

Ebenso außergewöhnlich ist ein weiteres Hobby des 72-Jährigen: Pesch baut Krippen, allesamt kleine Kunstwerke. Zurzeit ist die 33. Krippe in Arbeit, sie stellt eine Szene vor dem Kölner Dom dar. „Die Krippe wird 14 Tage vor Weihnachten fertig und dann bis Februar in der Friedenskapelle ausgestellt“, sagt Pesch. Nicht weniger als 600 kleine Lichter werden die Krippe illuminieren.

Die Zukunft des Café Pesch ist gesichert: „Es läuft dahin, dass mein Enkel Christian irgendwann den Backbetrieb und das Café übernimmt“, sagt Günter Pesch. Christian Lange (20) ist ebenso wie sein Großvater Bäckermeister. Er arbeitet schon im Betrieb mit.

(NGZ)
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