„Begegnungen am Ort des Bewahrens“ Gohrer Künstlerpaar stellt in der ehemaligen Synagoge aus

Hülchrath · „Begegnungen am Ort des Bewahrens“ – unter diesem Titel sind zurzeit Arbeiten von Christina Althaus und Joachim Conrad in der ehemaligen Synagoge an der Broichstraße zu sehen. Die Plastiken sind von ihm, sie ist mit Malerei vertreten – und mit Bündeln als Symbol für die Last, die jeder Mensch zu tragen hat.

Christina Althaus und Joachim Conrad aus Gohr sind ein Künstlerpaar, sie leben und arbeiten seit 38 Jahren zusammen. Was schnell auffällt. Ihre Exponate harmonieren sehr gut miteinander – und mit dem Raum, der alles andere als selbstverständlich ist für Kunstausstellung. Als erstes fällt ein Triptychon von Christina Althaus ins Auge. Die Motive können nicht klar gedeutet werden, es könnte sich um Grashalme im Wind handeln, Farbtupfer in Blau und Rosa könnten auch Blumen hinweisen – es könnte eine Blumenwiese im Frühling sein, ein Symbol, das mit Hoffnung auf bessere Zeiten verknüpft ist.

Andere Landschaftsimpressionen sind noch abstrakter, wobei die Künstlerin dem Himmel jeweils sehr viel Raum lässt. Ein Bild stammt noch aus der Schwarz-Weiß-Phase – noch stärker kann Landschaft kaum reduziert werden. Die Erde und überhaupt die Natur verbindet Christina Althaus mit guten Gedanken. Sie verwendet Acrylfarben und mitunter auch Pigmente,  die den Bildern ein hohes Maß an Leuchtkraft verleihen. Die Farbigkeit bei den neueren Bildern ist ungewöhnlich stark, wobei pro Bild jeweils eine Farbe den Ton angibt.

Joachim Conrad, der früher als Architekt arbeitete, hat die Objekt zur der Ausstellung beigesteuert. Auch sie haben, bei aller Unterschiedlichkeit, eine positive Ausstrahlung. Oft sind es pflanzliche Formen, die für Wachstum und Gedeihen stehen. Nimmt er mit seinen kleinen Häusern aus weißem griechischem Marmor Bezug auf die Hülchrather Synagoge?   „Nein, sie stehen für sich“, sagt der Künstler. Die Fruchtformen hat Joachim Conrad  aus Holz geschaffen – sie bestehen auf identischen Teilen, die jeweils aufeinander aufbauen. Vitalität bringt der Architekt auf sehr ungewöhnliche Form zum Ausdruck. Mit Moniereisen, wie sie auf dem Bau verwendet werden, formte er in großen Umrissen drei Steinböcke.

Die Ausstellung ist noch bis zum 20. Januar zu sehen, und zwar immer sonntags von 13 bis 16 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter 02182 7620.

(barni)
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