Kunst in Grevenbroich Das erwartet Zuschauer bei der Ausstellung der Gruppe „Kim“
Grevenbroich · Die Galerie Judith Dielämmer in Grevenbroich zeigt Malereien und Skulpturen der Gruppe „Kim“. Was die Zuschauer erwartet - hier ein Überblick.
Wer viel Platz hat, kann auch viele Freunde einladen. Die Mitglieder der Galerie Judith Dielämmer hat noch bis Ende des Jahres viel Platz in ihrem Domizil auf Zeit am Marktplatz. Jetzt stellt dort die westfälische Künstlergruppe „Kim“ etliche Dutzend Arbeiten aus, unter dem Titel „genau“. „Kim“ steht für Kunst ist mehr. Die Gruppe wurde vor 32 Jahren gegründet.
Monika Altrogge, Jahrgang 1946, ist Keramikerin und macht sich Sorgen um die Erde, deshalb ist die Erdkugel das zentrale Objekt. Auf einer Kugel macht sich ein Paar breit – es macht sich im wahrsten Sinne des Wortes die Erde untertan. Gudrun Issel, Jahrgang 1938, ist als einziges Mitglied der Künstlergruppe von Anfang an dabei. Ihrer Malerei fehlt es nicht an ironischem Augenzwinkern: Da pocht ein Specht mit seinem Schnabel gegen eine Tablette, da sitzt ein Goldfisch in der Verdickung eines Tropfes. Alexandra Orb, Jahrgang 1967, arbeitet mit Keramik und Treibholz. „Durch meine Arbeit mit Ton kann ich meiner engen Verbundenheit zur Erde starken Ausdruck verleihen“, erklärt die Künstlerin. Sie holt erlebte Momente aus der Vergangenheit zurück und drückt Lebensgefühle aus.
Axel Fenselau, Jahrgang 1946, hat einige seiner ausgefallenen Drahtskulpturen von Borken nach Grevenbroich gebracht – es sind abstrakte Arbeiten, vor allem aber Tierskulpturen. Eine Geige hat er geteilt, die fehlenden Teile ergänze er mit Draht, formte damit Gesichter – so schmelzen Instrument und Geigenspieler zusammen. Reinhard Tempelmann, Jahrgang 1949, liebt die Malerei und die Skulptur. Das Erschaffen von Skulpturen erlaube ihm mehr Spontaneität, seine Malerei geht fast schon ins Fotorealistische. Die klaren Farbkontraste ziehen die Blicke des Betrachters wie magisch an. Vor zumeist monochromen Hintergründen spielen sich spannende Geschichten ab. Ein Beispiel: Bei „Momento mori“ gehen eine rote Rose und ein schwarzes Grabkreuz gerade eine Verbindung ein. Frank Terwey, Jahrgang 1964, zeigt unter anderem eine skurrile Installation. Sein Credo: „Kunst ist erweiterte Realität.“ Seine Installation besteht aus vier Plattenspielern, die sich gegenseitig immer wieder in die Quere kommen, dazu gibt es kleine Wasserfontänen und LED-Beleuchtung.
Hinzu kommen Metallskulpturen von Norbert Then und Jeanette Timmermann. Edith Micansky, Jahrgang 1956, ist mit zahlreichen Arbeiten vertreten. Ein Beispiel für ihre plakative Malerei ist die Matroschka-Serie mit unterschiedlichen Gesichtern und am Ende einem Totenkopf, dem aktuellen Gesicht Russlands. Die Ausstellung ist bis zum 7. Juni freitags und samstags von 12 bis 16 Uhr und sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet.