Prozess um versuchten Mord in Grevenbroich Hantel rollte laut Angeklagtem von selbst vom Balkon

Grevenbroich · Im Prozess um den versuchten Mord an einem 29-jährigen Mann hat der Beschuldigte aus Grevenbroich am Donnerstag ausgesagt. In einem entscheidenden Detail widersprach er der Anklage.

 Im Dezember war es zu einem größeren Polizeieinsatz in der Innenstadt gekommen (Archivfoto).

Im Dezember war es zu einem größeren Polizeieinsatz in der Innenstadt gekommen (Archivfoto).

Foto: Wiljo Piel/wilp

Im Prozess um den Hantel-Wurf von Grevenbroich hat am Donnerstag der 40 Jahre alte Angeklagte vor dem Landgericht Mönchengladbach ausgesagt. Der Beschuldigte räumte dabei das Geschehen teilweise ein. Ein entscheidendes Detail hat er allerdings bestritten: Er habe einen Stuhl geworfen, die Hantel sei aber von selbst vom Balkon gerollt.

Laut Anklage hat der Mann im vergangenen Dezember von seinem Balkon im ersten Stock eines Gebäudes in der Innenstadt eine acht Kilogramm schwere Eisenhantel und einen Stuhl auf einen Nachbarn geworfen. Einer der Gegenstände habe diesen am Kopf getroffen und verletzt. Der 29-Jährige habe dabei ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten.

Staatsanwalt Stefan Lingens wertet den Hantel-Wurf als versuchten Mord, denn dieser sei heimtückisch gewesen, weil der 29 Jahre alte Nachbar zu dem Zeitpunkt nicht mit einem Angriff rechnete und arglos gewesen sei. Das würde ein Mordmerkmal erfüllen. Dem Angeklagten droht im Extremfall eine lebenslange Haftstrafe. Der Einsatz hatte im Dezember für Aufsehen gesorgt: Der Mann randalierte damals in der Wohnung, in der sich auch ein fünfjähriges Kind befand.

(dpa)
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