Anmesty International in Grevenbroich Der Einsatz für Menschenrechte sucht junge Mitmacher

Grevenbroich · Folter, politische Gefangenschaft oder unfaire Gerichtsverfahren. Wo auch immer auf der Welt die Menschenrechte verletzt werden, setzt sich Amnesty International für Gerechtigkeit ein. „In der heutigen Zeit, besonders mit dem vielen Hass im Internet, muss man etwas für die Menschenrechte tun“, findet Roland Brozio, Mitglied der Neuss-Grevenbroicher Gruppe von Amnesty International.

 Hoffen auf die Unterstützung junger Aktivisten: (vl.) Heiner Labonde, Jessika Kuehn-Velten, Hildegard Horst und Roland Brozio.

Hoffen auf die Unterstützung junger Aktivisten: (vl.) Heiner Labonde, Jessika Kuehn-Velten, Hildegard Horst und Roland Brozio.

Foto: Niklas Brose

Deshalb engagieren sich Brozio und seine Mitstreiter seit Jahren in der Non-Profit-Organisation. Alle drei Wochen treffen sich die etwa 20 Mitglieder in Neuss, um die wichtigsten Themen zu besprechen.

Wie viele Vereine und ehrenamtliche Organisationen ist auch die Neuss-Grevenbroicher Amnesty-Gruppe auf der Suche nach neuen Mitgliedern. „Momentan liegt der Schwerpunkt eher auf den Älteren“, sagt Jessika Kuehn-Velten. Doch das soll sich in Zukunft ändern. So möchte die Gruppe mit Schulen und Jugendeinrichtungen zusammenzuarbeiten, um so auf die nächste Generation zuzugehen. „Wir wollen junge Menschen darüber informieren, was wir machen. Denn es braucht in diesem Bereich mehr Menschen, die etwas tun, um die Dinge zu verbessern“, betont Jessika Kuehn-Velten. Die Grevenbroicherin und ihr Mann engagieren sich seit über 30 Jahren im Bereich Menschenrechte. In der Gruppe geht es unkompliziert zu. „Jeder der interessiert ist, kann gerne auf uns zukommen“, erklärt Roland Brozio. Das nächste Treffen findet am Donnerstag, 13. Februar, 20 Uhr in der Versöhnungskirche in Neuss statt. Kontakt über Telefon 02181 3882.

Amnesty International ist eine global arbeitende nichtstaatliche Organisation mit weltweit etwa sieben Millionen Mitgliedern. Die Institution setzt sich für die Menschenrechte ein, indem sie Öffentlichkeitsarbeit betreibt und Brief- und Unterschriftenaktionen organisiert. Dabei ist Amnesty International in Untergruppen organisiert. Auch die Neuss-Grevenbroicher Gruppe beteiligt sich an den Aktionen. „Wir schreiben Briefe an Regierungen, wo Menschenrechtsverletzungen vorliegen“, erklärt Hildegard Horst, Amnesty-Mitglied aus Grevenbroich. „Wir versuchen, möglichst viele Briefe mit vielen Unterschriften zu verschicken, um Druck zu machen“, sagt die Menschenrechtlerin.

Aber die Neuss-Grevenbroicher Gruppe macht noch mehr. Jedes Jahr am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, hält die Gruppe eine Mahnwache am Neusser Rathaus. „Wir sind auch bei Stadtfesten mit unseren Ständen vertreten, um Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben“, erzählt Roland Brozio. Dazu zählen sowohl der erste Mai und das Theaterfest in Neuss als auch der Cityherbst und das Frühlingsfest in Grevenbroich. Ab und zu lassen es sich die Menschenrechtler aber auch gut gehen. Beim jährlichen „Genussabend“, den Roland Brozio in seinem Grevenbroicher Atelier veranstaltet, wird ein Sieben-Gänge-Menü aufgetischt. „Jeder der Gäste zahlt etwa 25 Euro dafür, aber viele Spenden auch noch zusätzlich. Das Geld wird für den guten Zweck gesammelt“, sagt Roland Brozio. Niklas Brose

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