Digitale Schule in Grevenbroich Am Pascal wird der Lernstoff bald auf einem Tablet serviert

Grevenbroich · Bei einem Treffen von Vertretern weiterführender Schulen aus Grevenbroich, Jüchen und Mönchengladbach präsentierte das Medienteam des Pascal-Gymnasiums ein neues Tablet-Konzept, das bereits im kommenden Schuljahr umgesetzt werden könnte.

 (Vl.) Thorsten Bresges vom Gymnasium Jüchen hat das Netzwerk mitgegründet, Christian Ratzer, Nina Kern, Juliane Kreth-Böttner und Sven Kuhlen vom Medienteam des Pascal-Gymnasiums. 

(Vl.) Thorsten Bresges vom Gymnasium Jüchen hat das Netzwerk mitgegründet, Christian Ratzer, Nina Kern, Juliane Kreth-Böttner und Sven Kuhlen vom Medienteam des Pascal-Gymnasiums. 

Foto: Niklas Brose

„Wir möchten die Schüler fit für Studium und Berufsleben machen. Daher muss auch das mobile Endgerät zum Unterricht gehören“, betont Lehrerin Juliane Kreth-Böttner aus dem Medienteam. Das Pascal-Gymnasium bildet seit September zusammen mit dem Gymnasium und der Gesamtschule Jüchen sowie dem Gymnasium am Geroweiher aus Mönchengladbach das „iPad-Schul-Netzwerk“. „Es geht dabei um Erfahrungsaustausch“, erklärt Pascal-Lehrer Christian Ratzer.

Am Donnerstagnachmittag fand das zweite Netzwerktreffen in den Biologierräumen des Pascal-Gymnasiums statt. Mehr als 30 Vertreter von 16 Schulen aus Grevenbroich, Jüchen und Mönchengladbach nahmen teil. Dann stellte das Medienteam des Pascals das neue Konzept vor. „Unser Ziel ist es, dass langfristig jeder Schüler mit einem eigenen Tablet ausgestattet ist“, erklärte Juliane Kreth-Böttner dem Plenum. Um das zu erreichen, sollen ab dem Schuljahr 2020/21 in der siebten Klasse durch Eltern finanzierte iPads eingeführt werden. „Wir stehen in stetigem Kontakt zur Elternpflegschaft und die steht bislang zu 100 Prozent hinter dem Konzept.“, berichtet Christian Ratzer. Auch betonten die Pascal-Lehrer, dass ein Kauf für niemanden verpflichtend sein wird. „Schüler, deren Eltern kein iPad kaufen wollen, bekommen ein Leihgerät“, sagt der Informatiklehrer. Die Förderung von einkommensschwachen Familien sei ebenfalls möglich. Inhaltlich eröffne die Anschaffung von Tablett-Computer jede Menge Chancen. „Es geht darum, Lernen unabhängig von Ort und Zeit zu machen“, sagt Juliane Kreth-Böttner.

Besonders in Kombination mit der digitalen Aufrüstung des Pascal-Gymnasiums wären die Tablets praktisch im Unterricht anwendbar. So startet das neue, flächendeckende W-Lan in den nächsten Tagen. Auch neue Beamer mit Apple-TV sind seit kurzem in den Klassenräumen installiert. Jedoch solle das Schulbuch nicht durch die iPads verdrängt werden. „Wir wollen nicht den gesamten Unterricht digitalisieren“, betont Lehrerin Kreth-Böttner. „Aber wir wollen Unterricht neu denken“. Sofern alle Entscheider ihr Okay geben, möchte das Pascal den Versuch zum neuen Schuljahr starten.

Schüler, die jetzt bereits die siebte Klasse abgeschlossen haben, sollen vom Lernen mit Tablets nicht ausgeschlossen werden. Deshalb hat das Pascal bereits zwei „Tablet-Koffer“ mit je 16 iPads aus eigenen Mitteln gekauft. „Wenn das W-Lan läuft, hat uns der Schulträger sechs weitere solcher Koffer zugesagt“, sagt Christian Ratzer.

Nach der Vorstellung des Konzeptes lobten viele Schulvertreter den Vorschlag des Grevenbroicher Gymnasiums. Jedoch sind sich die Netzwerk-Mitglieder auch bewusst, dass es bei einem solchen Projekt schnell zu Hürden kommen kann. So berichtete Stefan Kremer, Schulleiter des Gymnasiums in Norf, von seinen Erfahrungen mit iPads im Unterricht. „Wir haben bereits einen ähnlichen Weg durchlaufen. Man muss immer mit Vorwürfen rechnen“, erzählt der Schulleiter.

Ob sich das Konzept der elternfinanzierten iPads bewähren konnte, werden die Mitglieder des Netzwerks bei ihrem Treffen im September erfahren. Dann wird sich am Pascal gezeigt haben, wie Eltern, Schüler und Lehrer mit dem neuen Hilfsmittel zurechtkommen. Niklas Brose

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort