Vandalismus in Hemmerden Altstädter sorgen sich um Kapelle

Hemmerden · Die Mitglieder des Altstädter Jägerzuges kümmern sich schon seit Jahren liebevoll um die „Am Lindchen“ stehende alte Kapelle. Umso größer ist der Ärger über Unbekannte, die am Wochenende rund um das historische Kleinod gehaust haben.

 Der Altstädter Jägerzug kümmert sich seit Jahren um die Kapelle „Am Lindchen“ in Hemmerden.

Der Altstädter Jägerzug kümmert sich seit Jahren um die Kapelle „Am Lindchen“ in Hemmerden.

Foto: Heinz Koch

„Die Hinterlassenschaften sind einfach ekelhaft“, sagt Heinz Koch von den Altstädtern. Die Holzauflage einer Sitzbank wurde mit Kot beschmiert, überall wurde Müll hinterlassen, darunter auch größeres Plastikzeug wie ein zertrümmerter Camping-Stuhl und ein ausrangierter Wassereimer. Der Jägerzug hat die Stadt informiert – und er macht sich nun Sorgen darüber, dass es zu weiteren Taten kommen könnte. „Wir müssen die Augen offen halten, damit nicht auch die Kapelle selbst zum Vandalismus-Ziel wird“, sagt Heinz Koch.

Das kleine Gotteshaus ist so etwas wie ein Wahrzeichen von Hemmerden. Es wurde vor gut 250 Jahren errichtet – an der Stelle eines Steinkreuzes, das seinerzeit auf das in Busch liegende Gut Heckhausen umgesiedelt wurde. In jüngerer Zeit kümmerten sich Alois und Christel Seekircher ehrenamtlich um die Kapelle. Nachdem das fleißige Ehepaar diese Aufgabe aus Altersgründen aufgeben musste, haben die Altstädter die Pflege des alten Gemäuers übernommen. Nicht zuletzt auch, weil auf einem der bunten Motivfenster das Bild des heiligen Sebastian zu sehen ist, der Patron der örtlichen Bruderschaft.

„Wir legen da sehr viel Herzblut hinein“, berichtet Heinz Koch. Im vergangenen Jahr hat der rührige Jägerzug den gesamten Eingangsbereich neu gestaltet. Zur Tür hin wurde Pflaster verlegt, die Anlage mit Randsteinen eingefasst. „Das war mit einem höheren finanziellen Aufwand verbunden“, berichtet Koch. Unterstützt wurden die Schützen übrigens von den neu gegründeten Karnevalsfreunden, die sich bereit erklärten, einen Teil der Kosten zu übernehmen.

Insgesamt sind es acht Familien aus den Reihen des Altstädter Jägerzuges, die sich regelmäßig um die Kapelle kümmern. „Und natürlich freuen wir uns darüber, wenn die Hemmerdener bei ihren Spaziergängen dort eine Pause einlegen, um sich auszuruhen“, sagt Heinz Koch. „Leider ist das nach den ekelhaften Verschmutzungen zurzeit nicht möglich.“

Die Bezeichnung „Am Lindchen“ bezieht sich übrigens auf einen alten Lindenbaum, der früher einmal an der Kapelle stand, aber gefällt werden musste.

(wilp)
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