Wald in Grevenbroich 1550 neue Bäume für die Neukircher Heide

Neukirchen · Mit Hilfe von Schülern pflanzte der Rhein-Kreis Neuss die letzten von 1755 Bäumen. In 15 Jahren forstete der Kreis in der Stadt 15 Hektar auf.

Grevenbroich hat jetzt ein kleines Stück Wald mehr. In der Neukircher Heide pflanzten Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Bürgermeister Klaus Krützen zusammen mit Grundschülern die letzten von 1755 jungen Stieleichen, Winterlinden und Hainbuchen. Die Aktion erfolgte im Rahmen der Aktion „Ein Herz für Bäume“ und ist Teil des Waldvermehrungsprogramm des Rhein-Kreises Neuss.

„An die Spaten“, gab Volker Große, Abteilungsleiter für Landschaftsplanung beim Kreis, den Startschuss für die knapp 30 Jungen und Mädchen. Darunter war die Klasse 3b aus der Neukircher Jakobus-Schule – mit Natur und Umwelt befassen sich die Grundschüler nicht zum ersten Mal. „Wir haben bereits ein Jahr lang einen Garten auf dem Hof Erftaue gepflegt, haben Salat, Kohlrabi und Kartoffeln geerntet“, erzählt Lehrerin Lena Giese. Aus letzteren wurden Kartoffelpuffer gemacht. Und Janosch (9) weiß, warum Bäume so wichtig sind. „Sie produzieren Sauerstoff“, sagt er. Auch Drittklässler aus der Grundschule in Neuss-Allerheiligen griffen zu den Spaten, sie hatten 220 Euro für „Ein Herz für Bäume“ gesammelt.

Weitere 4600 Euro spendete die Fielmann AG, die jedes Jahr für jeden Mitarbeiter in Deutschland einen Baum pflanzt – bislang bereits 1,5 Millionen. Die neuen Bäume „werten dieses beliebte Naherholungsgebiet in der Nähe des Strategischen Bahndamms auf“, sagte der Landrat, der sich bei den Kindern mit Taschen etwa mit reflektierenden Armbändern und Fairtrade-Schokolade bedankte.

Seit 1988 läuft das Waldvermehrungsprogramm des Kreises, mit dem insgesamt rund 223 Hektar Fläche aufgeforstet worden sind. Mit 8,3 Prozent Waldfläche ist das Kreisgebiet waldarm, im Bundesgebiet dagegen sind 32 Prozent von Wäldern bedeckt. Wie Volker Große erläutert, stehen beim Kreis im Jahr rund 300.000 Euro bereit, um Flächen für die Aufforstung zu kaufen. „Aber es wird schwieriger. Der Grundstücksmarkt ist leer gefegt, Boden ist eine gute Anlage“, sagt der Abteilungsleiter.

Im Jahr 2004 rief der Kreis zudem die Aktion „Ein Herz für Bäume“ ins Leben. Bürger und Vereine können mit Spenden ab zehn Euro die Baumpflanzungen unterstützen, dafür werden Bäume beschafft – bisher rund eine Million. In der Neukircher Heide wurde nun ein Gebiet zwischen zwei vor einigen Jahren aufgeforsteten Arealen bepflanzt. „Wir versuchen, möglichst zusammenhängende Waldflächen zu erhalten“, erklärt Große.

In Grevenbroich wurden in 15 Jahren vom Kreis rund 52.000 Bäume auf 15 Hektar gepflanzt, „zum Beispiel auf rekultivierten Flächen“, sagt Große. Seit vergangenem Jahr sorgen etwa im Elsbachtal rund 2000 neue Bäume für mehr Grün.

Allerdings hat auf aufgeforsteten Flächen die Trockenheit der vergangenen Jahre den Pflanzen zugesetzt. Viele junge Bäume überlebten nicht. „Wir müssen nachpflanzen“, sagt Bernd Lufen, Leiter der Kreisforstdienststelle. Auch die Stadt pflanzt regelmäßig neue Bäume, in dieser Saison standen dem Team um Stadtförster Frank Wadenpohl rund 11.000 Pflanzen zur Verfügung. Dem stehen aber viele Ausfälle wegen Krankheiten gegenüber, von denen etwa Eschen, Ahorne und Rosskastanien betroffen sind.

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