Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule in Grevenbroich Schülerinnen im Bundes-Wettbewerb

Grevenbroich · Denise Königs und Isabel Andris von der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule sind im Finale von „Spielend Russisch lernen“. Das Duo aus Grevenbroich will jetzt nach den Sternen greifen und eine Reise nach Russland gewinnen.

 Isabel Andris (l.)  und Denise Königs von der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule in Grevenbroich stehen im Finale eines vom Deutsch-Russischen-Forum ausgeschriebenen Wettbewerbs.

Isabel Andris (l.)  und Denise Königs von der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule in Grevenbroich stehen im Finale eines vom Deutsch-Russischen-Forum ausgeschriebenen Wettbewerbs.

Foto: Dieter Staniek

Natürlich ist es in der globalen Welt wichtig, mehrsprachig zu sein. Wettbewerbsvorteile hat auch, wer damit früh beginnt. So wie Isabel Andris (16) und Denise Königs (17). Die beiden Schülerinnen der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule haben aus dem umfassenden Sprachangebot der Schule etwas Besonderes herausgepickt, nämlich Russisch.

Das sprechen die Freundinnen mittlerweile so gut, dass das Team jetzt ins Finale eines entsprechenden Sprachwettbewerbs zieht. „Am ersten November-Wochenende fahren wir nach Rust“, freuen sich die beiden. „Und natürlich haben wir uns etwas vorgenommen“, erzählt Isabel. „Wir treten jetzt gegen 17 andere Mannschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an“, erklärt sie die Bedingungen. „Da wollen wir oben mitmischen.“ Auch deshalb, weil die Erstplatzierten eine Reise nach Russland gewinnen werden. „Da wollen wir hin.“

Russisch zu sprechen und zu schreiben ist für Denise Königs eine „tolle Herausforderung. Ich wollte mal was ganz Neues ausprobieren“, sagt sie über das für sie längst nicht mehr verzwickte kyrillische Alphabet. „Hauswirtschaft oder Französisch, das ist alles so Standard“, sagt sie zur alternativen Fächerauswahl im Bereich Wahlfach und lacht.

Denn mit ihrer Freundin Isabel hat sie eine ganz besondere Mitspielerin an der Seite – „meine Mama ist Kasachin und mein Vater Russe“, erzählt diese über ihre familiären Wurzeln. Ob sie besser Deutsch oder Russisch spricht, weiß sie „gar nicht zu sagen, ich bin in beiden Sprachen zu Hause. Aber das Lebensgefühl auf Russisch ist ganz anders“, beschreibt sie ein „Gefühl, das sich nicht in Worte fassen lässt“. Und genau darum geht es bei dem Bundeswettbewerb „Spielend Russisch lernen“ – neben der Vermittlung von Vokabular und Grammatik soll möglichst viel Input über Land, Leute, Lebenshaltung und Legenden gegeben werden.

Das vom Deutsch-Russischen-Forum getragene Projekt will den bilateralen Austausch fördern und junge Leute für die als schwer geltende Sprache begeistern. „Oft und gerne“ ist Denise deshalb bei Familie Andris zu Gast, „herzlich und nett“ ist es – und ein Zugang zu einer anderen Welt, in der sie nebenbei eine ihr eigentlich fremde Sprache lernt. „Selbst wenn ich manchmal nicht sofort weiß, was mit einem Wort gemeint ist, kann ich es dann aus Isabels Reaktion ableiten“, beschreibt sie Vokabeln wie „schnell“. „Immer wenn Deine Mutter das zu Dir sagt, dann erledigst Du etwas sehr flott“, erklärt sie die „Sprachbrücke“ ihrer Freundin. Auch bei Aktivitäten wie beim gemeinsamen Kochen oder Backen erfolgt nebenbei Vokabelvermittlung. Weiteren Input gab es für die  Schülerinnen über ein Sprachlernspiel namens „New Amici“, das beide gerne spielen.

Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch sind Sprachen, die die beiden Oberstufenschülerinnen lernen. „Es ist manchmal kompliziert, nicht durcheinander zu kommen, aber es geht“, berichtet Denise und lacht. Die junge Grevenbroicherin lernt „nicht spielend, aber konsequent“ und weiß, wofür sie das tut: „Ich möchte gerne im Ausland studieren.“ Auch für Isabel ist die Mehrsprachigkeit selbstverständlich. „Wie soll ich sonst beispielsweise mit meiner Verwandtschaft in Russland kommunizieren?“, fragt sie rhetorisch. Auch sie „liebt es, mich in dieser Sprache zu verständigen“. Wer weiß, entscheiden die beiden demnächst den Wettbewerb für sich, könnten sie das gemeinsam vor Ort erproben.

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