Kranke Bäume müssen gefällt werden Gesundheits-Check für Linde und Co.

Kranke Bäume müssen gefällt werden · Das Sturmtief "Jeanette", das vor einer Woche über ganz Deutschland fegte, hat auch auf Grevenbroicher Stadtgebiet gründlich zugeschlagen. Nach der Beseitigung der Sturmschäden sind einige Straßenbäume jedoch auch einem gründlichen Gesundheits-Check unterzogen worden, um künftigen Gefährdungen vorzubeugen.

Kranke Bäume müssen in den kommenden Wochen gefällt werden. So sind an der Talstraße / Ecke Stadionstraße in Kapellen bereits zwei der alten Linden umgefallen, die im Wurzelstock faul waren. Zwei weitere sind ebenfalls im Stammfuß morsch und müssen beseitigt werden. Die übrigen drei werden noch einmal durch eine so genannte Resistographen-Untersuchung eingehend auf ihre Standfestigkeit überprüft. Eine Kastanie am Kapellener Friedhof diagnostizierte der Baumdoktor Weißfäulebefall. Auch sie muss eventuell gefällt werden.

Die Lücken will die Stadt mit Neupflanzungen auffüllen. Opfer des Orkans wurde auch eine Linde an der Montanusstraße in der Stadtmitte. Erst vor drei Jahren war ein Baum auf der gegenüber liegenden Straßenseite bei einem Sturm umgekippt. Beide Bäume schienen jedoch auf den ersten Blick gesund. Die Fachleute vermuten, dass sie am aggressiven Brandkrustenpilz gelitten haben. Er beeinträchtigt nicht die Versorgung der Krone, sondern zersetzt den festen Holzkörper des Wurzelstocks, ist also von außen nicht sichtbar.

Die übrigen fünf Linden sollen deshalb ebenfalls untersucht werden. Sie sind ebenso befallen - auch hier bleibt nur die Lösung mit der Kettensäge. Der Erhalt der Bäume hat in der Regel Priorität, das machte Beigeordneter Werner Hoffmann jetzt vor dem Umweltausschuss deutlich. Der Baumschutz müsse jedoch immer gegen die Sicherheit abgewogen werden. So lehnte das Gremium jetzt einen Antrag auf Fällung einer Birke in Wevelinghoven ab. Der Baum hatte seine Wurzeln mehrfach im Kanalhausanschluss einer Anwohnerin ausgestreckt und Feuchtigkeitsschäden im Keller verursacht. Die Stadtverwaltung wollte den Baum jedoch nicht beseitigen, und sanierte den Kanalanschluss statt dessen wurzelsicher.

"Im Zusammenhang mit der Gas- und Wasserrohrnetz-Erneuerung in der Oststraße ist seinerzeit die Schonung der Bäume gefordert worden. Aus diesem Grund wurden die Leitungen nicht im Gehweg verlegt - statt dessen wurde die kostenaufwändigere Verlegung im Straßenraum gewählt", erklärte Hoffmann. Aufgrund der Sanierungsmaßnahmen und zwecks Erhalt des geschlossenen Straßenbaumbestandes sei daher keine Genehmigung zur Fällung erteilt worden.

(NGZ)
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