Grevenbroich Gerettete Hundebabys suchen ein Zuhause

Grevenbroich · Die zehn Welpen, die aus den Fängen eines illegalen Hundehändlers befreit wurden, konnten im Tierheim Oekoven wieder aufgepäppelt werden. Jetzt sind sie stark und alt genug, um an neue Besitzer vermittelt werden zu können.

 Sieben der zehn Welpen, die in Oekoven aufgepäppelt wurden. Ihren ersten Besitzer, ein illegaler Tierhändler, erwartet nun ein Verfahren.

Sieben der zehn Welpen, die in Oekoven aufgepäppelt wurden. Ihren ersten Besitzer, ein illegaler Tierhändler, erwartet nun ein Verfahren.

Foto: RKN

Die Polizei befreite sie Ende Dezember in Orken aus der Wohnung eines illegalen Tierhändlers. Und das genau zur richtigen Zeit. Denn einige der sechs bis sieben Wochen alten Hundebabys befanden sich in einem jämmerlichen Zustand. Liebevolle Hände haben es im Oekovener Tierheim geschafft, die zehn Welpen wieder aufzupäppeln. Mit Erfolg. Jetzt strotzen sie nicht nur vor Gesundheit, sie haben auch das Alter erreicht, in dem sie allmählich abgegeben werden können.

"Nachdem die Tiere geimpft und entwurmt wurden, haben wir jetzt grünes Licht für die weitere Vermittlung gegeben", sagt Claudia Zerlik, Tierärztin beim Kreisveterinäramt. Das Tierheim darf nun die zehn Hundebabys - darunter auch Jack-Russel-Mischlinge - ab dem 22. Februar in private Hände geben. Schon in den vergangenen Wochen hatten Tierheim-Leiterin Uta Wegener und Tierpflegerin Petra Reibel schon etliche Anfragen von Hundeliebhabern.

"Einen Großteil der Welpen, die aus mindestens drei Würfen stammen, konnten wir bereits vermitteln", berichtet Reibel: "Wer Interesse hat, meldet sich einfach bei uns. Wir schauen allerdings genau, in welche Hände wir die jungen Hunde geben." So sollten die Welpen nicht mehrere Stunden täglich alleine bleiben - und die künftigen Halter sollten sich darauf einstellen, dass die Mischlinge jede Menge Aufmerksamkeit benötigen. "Außerdem sollte sich jeder Interessierte darüber im Klaren sein, dass ein Welpe auch schon mal den besten Teppich anknabbern oder die Lieblingsschuhe zerbeißen kann", berichtet Uta Wegener.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Tierheims haben sich in den vergangenen Wochen viel Mühe mit den Welpen gegeben. "Drei von ihnen hingen anfangs richtiggehend in den Seilen. Sie waren so stark von Spulwürmern befallen, wie ich es in meiner langjährigen Tätigkeit noch nicht gesehen habe", schildert die Leiterin des Tierheims.

Nachdem die Welpen vier Wochen Quarantänezeit gut überstanden haben, waren sie fit für die Tollwut-Impfung. "Wir sind froh, dass sich die Tiere trotz des kritischen Zustandes so gut gemacht haben", freut sich Claudia Zerlik. Sie war in den vergangenen Wochen mehrere Male vor Ort in Oekoven und ist überzeigt, dass die putzigen Welpen alle schnell ein neues Zuhause finden. Die neuen Besitzer zahlen einen Kostenbeitrag von 280 Euro - dafür haben die jungen Vierbeiner dann auch alle erforderlichen Impfungen hinter sich.

Gegen den Grevenbroicher Hundehalter wurde jetzt ein Tierhandelsverbot ausgesprochen. Ihn erwartet ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen tierschutz- und tierseuchenrechtliche Vorschriften. Außerdem muss er die Kosten für den Aufenthalt der Welpen im Tierheim zahlen.

Wer Interesse an einem der kleinen Hunde hat, kann sich an die Oekovener Tierschützer wenden. Ein telefonischer Kontakt ist unter d 02183 7592 möglich.

(NGZ)
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