Grevenbroicher Pfarrgemeinden Neues Logo für 40.000 Katholiken

Grevenbroich · Die 21 Gemeinden an Erft und Gillbach firmieren nun unter einem  gemeinsamen Logo. Vorbild für das neue Erkennungszeichen sind die Gustofer Chorschranken – einer der bedeutendsten Kunstschätze des Rheinlandes.

 Die segnende Hand der Christus-Darstellung auf den Gustorfer Chorschranken steht im Mittelpunkt des neuen Erkennungszeichens für die 21 Pfarren an Erft und Gillbach.

Die segnende Hand der Christus-Darstellung auf den Gustorfer Chorschranken steht im Mittelpunkt des neuen Erkennungszeichens für die 21 Pfarren an Erft und Gillbach.

Foto: LVR

Seit etwa zwei Jahren sind die 21 Pfarrgemeinden in Grevenbroich und Rommerskirchen unter einem Dach vereint. Was bisher fehlte, war ein Erkennungszeichen für die 40.000 Katholiken an Erft und Gillbach – ein Logo, das den Zusammenhalt auch nach außen hin dokumentieren soll. „Nach längerem Überlegen haben wir nun eines gefunden, das passt“, sagt der Leitende Pfarrer Meik Schirpenbach. Die Idee dazu fand er im „Erftdom“, der Gustorfer Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt.

In den Gremien sind in den vergangenen Monaten bereits zahlreiche Vorschläge für eine gemeinsame „Marke“ entwickelt worden. Die Ideen reichten von 21 Sternen bis hin zu 21 Kirchtürmen, die als Symbol für die Gemeinsamkeit stehen sollten. Letztlich griffen die Katholiken aber auf das älteste Christus-Bild der Region zurück, auf die Jesus-Darstellung auf den Gustorfer Chorschranken aus dem zwölften Jahrhundert.

 Das Logo für die 21 Pfarren.

Das Logo für die 21 Pfarren.

Foto: Pfarrgemeinde

Die  Chorschranken, vermutlich um 1150 in Köln gefertigt,  zeigen Episoden aus dem Leben Christi – etwa die Anbetung der Heiligen Drei Könige oder das Jüngste Gericht. Die zwölf Sandstein-Tafeln zählen zu den bedeutendsten Kulturschätzen des Rheinlandes und befinden sich heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn. In der Gustorfer Taufkapelle sind Abgüsse  des Reliefs zu sehen – aber sehr gute.

Die zentrale Tafel zeigt Christus als Lehrenden, Priester und Weltenherrscher. Aus diesem Motiv wurde die segnende Hand als Hauptelement für das neue Logo ausgewählt. „Diese Hand steht für die gemeinsame Richtung, die wir einschlagen. Sie soll uns sagen: Brecht auf, ohne Angst“, erklärt Meik Schirpenbach die Symbolik hinter dem Erkennungszeichen. Das Signet soll künftig auf offiziellen Briefköpfen erscheinen, aber auch beim gemeinsam Web-Auftritt der vier Seelsorgebereiche, an dem zurzeit gearbeitet wird.

Das Zusammenspiel der Katholiken an Erft und Gillbach funktioniere schon recht gut, resümiert der Leitende Pfarrer. Themenabende, die „kreuz und quer durch die Gemeinden“ angeboten werden, würden auf eine außerordentlich gute Resonanz treffen, meint Schirpenbach. Solche gemeinsamen Veranstaltungen will er forcieren – etwa mit einer Fahrrad-Wallfahrt, die durch die einzelnen Pfarrgemeinden führen soll. „Wir haben uns gemeinsam auf den Weg gemacht“, sagt Schirpenbach. Aber es gebe noch viel tun – insbesondere in der Kinder- und Jugendarbeit. „Es gibt hier Gemeinden, die in 20 Jahre tot sind, wenn es ihnen nicht gelingt, junge Leute für die Kirche zu begeistern“, fürchtet der Pfarrer. Neue Ideen erhofft er sich auch von der „Kreativen Datenbank für die Kirche vor Ort“, zu der alle Gläubigen kommen können, die bereit sind, neue Perspektiven zu entwickeln. „Das erste Treffen hat bereit stattgefunden – und es war erfolgversprechend“, sagt Schirpenbach.

Mit einem Team von 18 Seelsorgern – darunter acht Priester – sei der „Sendungsraum“ Grevenbroich und Rommerskirchen relativ gut aufgestellt, betont der Pfarrer. Neu dabei ist Kaplan Niccolo Galetti, der Ende Januar in das frisch renovierte Wevelinghovener Pfarrhaus einziehen wird.

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