Grevenbroich Gegner der L 361n: City-Anbindung durch Kapellental

Grevenbroich · Nach der Wanderung des Vereins "Pro Ortsumgehung" entlang der künftigen Erftauenumgehung beziehen jetzt die Gegner des Straßenbaus Position: "Mit dem Slogan ,Wachstum braucht Wege' wurde die Wiederaufnahme der Planungen zur Erftauentrassse auf Plakaten geworben, die schnell aus dem Straßenbild von Kapellen und Wevelinghoven verschwunden sind", meint "Rettet die Erftaue"-Vorsitzender Gerhard Hoff. "Da das größte Wachstum in Kapellen im Bereich des Entwicklungsgebietes stattfindet, sollten auch hier die Wege entstehen."

 Die Erftaue steht im Mittelpunkt der Diskussion um die L 361n.

Die Erftaue steht im Mittelpunkt der Diskussion um die L 361n.

Foto: MR

Die geplante Umgehungsstraße L 361n soll den Verkehr aus stark bewohnten Gebieten in Wevelinghoven und Kapellen ableiten. Seit rund 30 Jahren wurde an dem Projekt geplant — inklusive kontroversen Diskussionen, Demonstrationen und Gründungen von Initiativen. Kürzlich hat die rot-grüne Landesregierungen dieses Projekt gestoppt. Die Straße wurde zurückgestuft.

"Für uns war das keine Überraschung", meint Hoff. "Wir haben uns mit einigen Teilerfolgen immer wieder für den Schutz der Erftaue und für eine Umgehungsstraße im Neubaugebiet Kapellen, die allen Bürgern nützt, stark gemacht." Eine Schnellstraße durch die Erftaue sei "keine nachhaltige Lösung der Verkehrsprobleme": "Dann geht unsern Kindern ein Stück Heimat im schönsten Naherholungsgebiet verloren."

"Keine Alternative zum Verlauf"

Hans Strunk vom Verein "Pro Ortsumgehung" betont dagegen: "Die Wanderung war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Wir konnten die Teilnehmer überzeugen, dass es keine Alternative zum geplanten Streckenverlauf gibt." Alle Beteiligten — darunter die Landtagskandidaten Reiner Thiel (SPD) und Wiljo Wimmer (CDU) — hätten sich davon überzeugen können, dass die geplante Trasse nicht durch das Naturschutzgebiet "Zur Schwarze Brücke" führt und in weiten Teilen einen deutlichen Abstand zur Erft hält.

Dagegen hält Gerhard Hoff seine Kritik aufrecht: "Der jetzige geplante Trassenverlauf nahe dem Naturschutzgebiet würde in Dammlage verlaufen und dazu beitragen, dass es in großen Teilen von Kapellen und im Auenraum mehr Lärm gibt." Er schlägt eine Alternative zu den bestehenden Plänen vor: Stattdessen sollte der laufende Straßenausbau im Neubaugebiet "Kapellental" genutzt werden, um eine "intelligente Anbindung an die Innenstadt zu schaffen".

(NGZ)
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