20 Megawatt peak Leistung RWE nimmt Solarkraftwerk am „Tagebau-Highway“ in Betrieb

Grevenbroich/Jüchen/Erkelenz/Bedburg · Nach sechs Monaten Bauzeit hat RWE einen aus 36.600 Modulen bestehenden Solarpark am Tagebau-Rand ans Netz angeschlossen. Weitere Projekte sind geplant.

Die Bauarbeiten sind abgeschlossen, der Solarpark Bedburg am „Tagebau-Highway“ ist nun am Netz.

Foto: RWE

Das Unternehmen RWE Renewables hat seinen neuen Solarpark am Tagebau-Abschnitt der Autobahn 44 in Betrieb genommen: Unweit der Stadtgrenze zu Grevenbroich ist (auf Bedburger Grund) in den vergangenen Monaten ein aus 36.600 Modulen bestehendes Solarkraftwerk errichtet worden. Es befindet sich im südlichen Teil des Tagebau-Gebiets, direkt gegenüber einer kürzlich ebenfalls neu in Betrieb genommenen Kostenpflichtiger Inhalt Demonstrationsanlage für Agri-Fotovoltaik.

Die Leistung des neuen Solarparks gibt RWE mit 20 Megawatt peak an. Die Solarmodule sollen so viel Grünstrom erzeugen, dass damit rechnerisch 5400 Haushalte jährlich klimafreundlich versorgt werden können. Die Bauzeit auf der rekultivierten Fläche: gerade mal sechs Monate. „Wir arbeiten mit Nachdruck am Ausbau unseres Solarportfolios und nutzen dafür auch Flächen entlang von Autobahnen, wie hier in Bedburg“, sagt Katja Wünschel, Chefin bei RWE Renewables Europa.

„Diese Anlage ist bereits das siebte Solarprojekt, das wir im Rheinischen Revier ans Netz angeschlossen haben. Damit treiben wir die Energiewende in unserem Heimatmarkt Deutschland voran. Insgesamt werden wir hierzulande bis 2030 rund elf Milliarden Euro netto in grüne Erzeugungskapazitäten investieren“, wird Wünschel in einer Pressemitteilung zitiert.

Die Renewables-Chefin hatte den Standort vor wenigen Monaten bei einer Tour zu den RWE-Grünstrom-Projekten besucht, genauso wie die Agri-PV-Anlage gegenüber. Jenseits der Autobahn wird seit einigen Wochen das Zusammenspiel von Fotovoltaik und Landwirtschaft getestet – und zwar in Form eines Forschungsprojekts gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich.

Bei der Tour hatte Wünschel in Bezug auf den nun in Betrieb genommenen Solarpark erklärt, dass das Genehmigungsverfahren für den Bau nicht lang gedauert habe: RWE profitiert von kurzen Verfahren, die unter anderem für Solar-Bauvorhaben auf 200 Meter breiten Randstreifen entlang von Autobahnen greifen. Laut Wünschel sind keine Bebauungspläne notwendig. Deren Erstellung ist normalerweise ein mehrmonatiges Verfahren – Zeit, die sich RWE in dem Fall sparen konnte.

Zum genauen Investitionsvolumen macht RWE keine Angaben. Bekannt ist aber, dass das Unternehmen in den vergangenen Jahren jeweils niedrige zweistellige Millionenbeträge in den Bau vergleichbarer Anlagen investiert hat. Und es soll weitergehen: RWE sucht aktiv nach Flächen, die sich für den Ausbau von Solar- und Windenergie eignen. Sollte ein Grundstück verfügbar sein und sich eignen, übernimmt RWE nach eigenen Angaben die gesamte Planung, den Bau und den anschließenden Betrieb.

(cka)