Grevenbroich Für Bauern beginnt die Saison

Grevenbroich · Das Frühjahr naht – überall auf den Feldern sind jetzt wieder Landwirte mit ihren Traktoren bei der Arbeit: düngen, pflügen, grubbern. Nun hoffen sie auf ein weniger extremes Wetter als im vergangenen Jahr.

 Landwirt Wilfried Krüppel aus Allrath hat viel zu tun: Die Felder werden gedüngt, gepflügt und – wie hier – gegrubbert.

Landwirt Wilfried Krüppel aus Allrath hat viel zu tun: Die Felder werden gedüngt, gepflügt und – wie hier – gegrubbert.

Foto: M. Reuter

Wilfried Krüppel steigt wieder auf seinen großen Traktor, ist von morgens bis abends auf seinen Äckern – insgesamt rund 200 Hektar – unterwegs. "Es ist ein schönes Gefühl, wieder in der Natur zu sein", sagt der 46 Jahre alte Allrather. Mit dem nahenden Frühling sind überall auf den Grevenbroicher Feldern Landwirte bei der Arbeit – düngen, pflügen, grubbern.

"Im Märzen der Bauer die Rößlein einspannt" – das "Rößlein" von Wilfried Krüppel hat 160 Pferdestärken und eine geschlossene Fahrerkabine. Wie im Volkslied gilt aber unverändert: "Im März fängt die Vegetation an, lebendig zu werden", sagt Kreislandwirt Wolfgang Wappenschmidt. "Zurzeit werden die Äcker mit den Winterfrüchten – Weizen, Gerste und Raps – mit mineralischem Dünger versorgt, damit die Pflanzen jetzt die notwendigen Nährstoffe fürs Wachstum haben", so Wappenschmidt.

Wie hat sich das strenge Winterwetter auf die Wintersaat ausgewirkt? "Wir haben zum Glück keine Frostschäden", berichtet Krüppel, auf dessen Felder zurzeit Getreide und Raps stehen. Im Winter war er keineswegs untätig. "Wir haben eine neue Lagerhalle, mussten dort die Lagerzellen fürs Getreide einrichten". Auch Landwirt Franz-Josef Bremer aus Gindorf kann trotz des langen Frosts Positives berichten: "Die Wintersaat war vom Schnee bedeckt und so gut geschützt", erklärt der 56-Jährige. Mit einer Frau und zwei Mitarbeitern betreibt er auf rund 200 Hektar Fläche Ackerbau, der Familienbetrieb arbeitet auch für andere Betriebe – zurzeit ist Bremer von sieben bis 19 Uhr auf den Feldern unterwegs.

Auch wenn's jetzt wärmer wird, ist der Entwicklungsstand auf den Äckern laut Wilfried Krüppel "etwa zehn Tage" zurück. "Doch wenn das derzeitige gute Wetter noch zehn Tage anhält, dann können wir über die Zuckerrübensaat nachdenken", so Krüppel. Neben der Frühjahrsdüngung werden jetzt die Äcker für Sommerweizen, Ackerbohnen, Zuckerrübe, Mais und anderes vorbereitet. "Die Böden werden jetzt gepflügt und ein-, zweimal gegrubbert", erläutert Wappenschmidt. Nun hoffen die Landwirte, dass das Wetter 2011 nicht so extrem wird wie im vergangenen Jahr: "Erst war es lange kalt, dann extrem heiß – und danach gab es lange Regenperioden. Das war für die Ernte nicht optimal", blickt Bremer zurück.

Optimistisch geht der Blick auf die zu erwartenden Erträge. Die Preise etwa beim Weizen sind gestiegen. Wappenschmidt: "2010 haben wir für einen Doppelzentner Weizen 13 bis 14 Euro erhalten, damit konnten wir die Kosten nicht decken. Zurzeit liegt der Preis bei rund 20 Euro." Mit den derzeitigen, "etwas besseren Preisen kommen wir zurecht", meint auch Wilfried Krüppel. "Aber davon will auch die Industrie profitieren, der Dünger ist viel teurer geworden."

(NGZ)
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