Grevenbroich Fünf Chöre singen ein Loblied auf Luther

Grevenbroich · Sänger aus dem evangelischen Kirchenkreis haben sich unter Leitung von Karl-Georg Brumm zusammengetan. Gemeinsam interpretieren sie "Gaff nicht in den Himmel", ein Stück über Martin Luthers Leben und seine Zeit.

 Noch proben Kreiskantor Karl-Georg Brumm und die Chorsänger für "Gaff nicht in den Himmel". Am Freitag, 7. Juli, feiert das Liedoratorium Premiere in der Christuskirche Grevenbroich.

Noch proben Kreiskantor Karl-Georg Brumm und die Chorsänger für "Gaff nicht in den Himmel". Am Freitag, 7. Juli, feiert das Liedoratorium Premiere in der Christuskirche Grevenbroich.

Foto: Georg Salzburg

71 Nummern in 90 Minuten, das klingt ambitioniert. "Tatsächlich sind es etwa 35 musikalische Stücke", erklärt Kreiskantor Karl-Georg Brumm, die zum Oratorium "Gaff nicht in den Himmel" zählen. Das titelgebende Lied übrigens steht in der Zählung an der 60. Stelle und ist eine stimmgewaltig geflüsterte, mit Summton unterlegte Melodie, die mit einem lautstarken Schlussakkord endet.

Anlässlich des Luther-Jahrs studieren Karl-Georg Brumm, seit 2003 Kreiskantor, die umfangreiche Kopmposition ein. "Ganz bewusst" hat er sich für dieses Notenwerk, dessen Uraufführung im vergangenen Jahr anlässlich des Luther-Geburtstages er am 10. November beiwohnte, entschieden. Erzählt wird das Leben des berühmten Martin Luther plus wichtige Ereignisse der Reformation, die sich 2017 zum 500. Mal jährt. "Schon der Titel macht neugierig", und auch, wenn das Oratorium mit seinen "Miniaturen kleingliedrig ist, ist es nicht kleinkariert", beschreibt er, wie ideenreich sich Gesungenes mit Sprechakten abwechselt.

Für die musikalische Mischung verschiedener Tonarten von Renaissance-Musik über Chansons bis zu Pop-Balladen ist Matthias Nagel verantwortlich, ein bekannter zeitgenössischer Kirchenliedkomponist und früherer Kommilitone Karl-Georg Brumms. beide studierten in Essen an der Folkwang Universität und sind seither miteinander befreundet. Klaus Stork, inzwischen 80 Jahre und ebenfalls Pfarrer in Ruhe, fertigte das Libretto mit "lebendigen, zeitnahen Texten".

Bis zur Generalprobe üben Chöre, Solisten und Sprecher für sich. Aufführungen im Juli finden Freitag, 7., in der Christuskirche Grevenbroich, Samstag, 8., in der Christuskirche Dormagen sowie Sonntag, 9., in der evangelischen Kirche Odenkirchen statt. Renommierte Mitwirkende sind dabei, unter anderem Hans Lücke, Pfarrer in Ruhe, der "schon immer eine beeindruckende Art zu sprechen hatte" und bei "Gaff nicht..." Luther-Zitate liefern wird. Als etwas wie Berichterstatterin ist Sopranistin Elisabeth Margraf dabei. Sie fand über Sebastian Neuwahl ins Ensemble - "er ist ein Eigengewächs der evangelischen Gemeinde seit Jugendchor-Zeiten", erinnert sich der Kreiskantor an den inzwischen knapp 30-Jährigen, der inzwischen Opernsänger ist und ebenso wie Altistin Constanze Schumacher die Soloparts singt.

Wichtiger Bestandteil der Aufführungen sind die Chöre. Der 18-Uhr-Chor sowie Unisono aus Dormagen zusammen mit den Rainbow Singers und Mitgliedern des Projektchors Odenkirchen treten nun mit den Stimmen der Kantorei Grevenbroich auf. "Vor allem freue ich mich über eine ganze Reihe guter Männerstimmen", sagt Brumm über das "ambitionierte Projekt", das mit dem Lied "Verleih uns Frieden gnädiglich" seinen Schlussakkord findet. Zuletzt vor fünf Jahren gab es eine Aufführung ähnlichen Volumens. ein Gospel-Oratorium wurde damals aufgeführt. An diesen Erfolg wollen die Beteiligten jetzt mit dem Lied-Oratorium anlässlich Luthers Reformationsjubiläums jetzt anknüpfen.

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