Diese Eier muss der Osterhase nicht mehr färben Frisch, cholesterinarm - und grün

Diese Eier muss der Osterhase nicht mehr färben · "He Franz, nun guck' doch mal", ruft die Gattin aufgeregt ihren Mann, der es aber auch bei dem Quasi-Hilferuf nicht ganz so eilig hat der Liebsten zur Seite zu eilen. Doch als er endlich da ist, ist er doch recht sprachlos. Vor ihnen steht eine ganz normale Palette mit Eiern - allerdings in einer Reihe sehen die beliebten Hühnerprodukte aus, als habe der Osterhase höchstpersönlich schon Hand beziehungsweise Pinsel angelegt. Bärbel Esser besitzt fast hundert Hühner, zehn legen zartgrüne Eier.

"He Franz, nun guck' doch mal", ruft die Gattin aufgeregt ihren Mann, der es aber auch bei dem Quasi-Hilferuf nicht ganz so eilig hat der Liebsten zur Seite zu eilen. Doch als er endlich da ist, ist er doch recht sprachlos. Vor ihnen steht eine ganz normale Palette mit Eiern - allerdings in einer Reihe sehen die beliebten Hühnerprodukte aus, als habe der Osterhase höchstpersönlich schon Hand beziehungsweise Pinsel angelegt. Bärbel Esser besitzt fast hundert Hühner, zehn legen zartgrüne Eier.

Denn die Eier sind ganz klar grün, ein zartes Grün zwar, aber zweifelsohne grün. "Nein, die sind noch nicht gefärbt", meint eine Frau, die dazu kommt. "Die Hühner legen sie so", verkündet sie zur allgemeinen Überraschung. Die Frau ist Bärbel Esser. Sie besitzt an die hundert Hühner, die normalerweise frei herumlaufen, zurzeit aber wegen der niederländischen Geflügelpest im Hühnerstall bleiben müssen. Zehn von ihnen sind in der Lage, hellgrüne Eier zu legen.

Diese haben aber nicht nur eine appetitlich anzusehende Farbe, angeblich sollen sie auch cholesterinarm sein. Das hat Bärbel Esser allerdings noch nicht untersuchen lassen. Vor ungefähr anderthalb Jahren hat der Vater einer Bekannten ihr die Hühner von einem Mönchengladbacher Hühnermarkt mitgebracht. Da legten sie bereits "gefärbte" Eier. Warum das nun so ist, weiß Bärbel Esser auch nicht. Angeblich müssen sowohl Mutterhuhn als auch Vaterhahn schon entsprechend behandelt worden sein, indem sie ein ganz spezielles Futter bekommen haben.

Bärbel Esser jedenfalls muss ihre "Sonderausgaben", die eigentlich für den Laien ganz normal aussehen, nämlich weiß mit hellbraunen Sprenkeln, nicht besonders füttern - und dennoch bleiben die Eier grün. "Sie bekommen abgekochte Kartoffelschalen mit Legemehl, klein geschnittene Apfelsinen, Bananen - alles das, was die anderen Hühner eben auch essen", so die engagierte Hühnermutter. Ein bis zwei Eier kann die 50-jährige Noithausenerin pro Tag und Huhn einsammeln. Doch nach einem anstrengendem Legetag macht das liebe Federvieh auch schon einmal 24 Stunden Pause.

Und wenn man's genau betrachtet, ist der Grünton nicht immer ein- und derselbe - mal ein wenig intensiver, mal ein wenig blasser. Doch dem Geschmack tut's keinen Abbruch, meint Bärbel Esser, während Mann und Tochter doch lieber bei den guten alten weißen Eiern bleiben. Trotz ihrer grünen Eier wird Bärbel Esser nicht darauf verzichten, zu Ostern einige zu färben - dann darf's auch mal gelb, rot oder blau aus dem Eierbecher leuchten. Anneli Goebels

(NGZ)
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