Grevenbroich Frimmersdorf wird für die Jugend attraktiver
Grevenbroich · Ein Leitbild für die Dorfentwicklung soll eine Zielrichtung vorgeben. Die Arbeitsgruppen wollen den Ort für alle Generationen gestalten.
Wenn sich ein Ort wie Frimmersdorf einer zukunftsorientierten Dorfentwicklung stellt, dann ist insbesondere die Formulierung eines Leitbilds von zentraler Bedeutung. Die Frimmersdorfer erarbeiteten jetzt beim dritten Treffen der Arbeitsgruppen "Ein Dorf für alle Generationen", "Dorfgemeinschaft und Treffpunkte" und "Infrastruktur und Versorgung" ein solches Leitbild, das als Ziel für die nächsten 15 bis 20 Jahre ausformuliert werden soll.
Rund 25 Bürger sowie Bürgermeisterin Ursula Kwasny beteiligten sich, diskutierten erneut nach Vorstellung einer Ortsanalyse durch die Dorfplanerin Nathalie Franzen aus Gau-Odernheim (Rheinland-Pfalz) die Stärken und Schwächen von Frimmersdorf und präsentierten mehrere Sätze, die ins Leitbild mit aufgenommen werden sollen: Aussagen wie "Wir wollen, dass alle Bürger in Frimmersdorf sich angesprochen fühlen", "Wir wollen ein Haus der Begegnung für alle Generationen schaffen" oder "Wir wollen das Freizeitangebot für Jugendliche stärken" sind nur einige Beispiele, die Bürger im Vereinsraum im alten Torhaus von RWE trafen.
Darüber hinaus stellte Nathalie Franzen eine Liste von Maßnahmen vor, die in den letzten Sitzungen gemeinsam mit den Bürgern erörtert wurden: "Das Ziel ist, dass die Bürger auch nach dem Erstellen eines Dorfplans kontinuierlich ihre Ideen umsetzen", sagt Nathalie Franzen.
Nach wie vor werde ein Treffpunkt im Ort vermisst. "Hier gibt es bereits erste Lösungsansätze, doch die müssen jetzt erst einmal genau ausgelotet werden", berichtet Franzen. Zum Maßnahmenkatalog zählen darüber hinaus die Gestaltung des Parks am alten Rathaus und die Bündelung von fünf Straßen auf Höhe der Sparkassenfiliale. "Viele Bürger wünschen sich an dieser Stelle einen Kreisverkehr", sagt die Dorfplanerin. Doch auch die Interessen von Jugendlichen sollen bei der Dorfplanung jetzt verstärkt berücksichtigt werden. Ein Bürger in der AG "Ein Dorf für alle Generationen" regte etwa das Aufstellen einer mobilen Skateranlage auf dem neu angelegten "Schniddemännplatz" an. Auf dem Gelände stand früher die Erfthalle.
Stärken von Frimmersdorf sieht Franzen in der Altersstruktur: "Es handelt sich hier um einen Ort, in dem nicht nur ältere Menschen leben. Vertreten sind hier Menschen aus allen Altersschichten - besonders im Ortskern", erzählt Franzen, die jetzt eine Fragebogen-Aktion für die Pfingsttage ankündigte. Damit sollen alle Haushalte in Frimmersdorf angesprochen werden, um zu sehen, ob sich die Wünsche der Bürger in den Arbeitsgemeinschaften mit den Interessen der "breiten Masse" in Frimmersdorf deckt. "Alle Themenpunkte, alle Anregungen sollen noch einmal hinterfragt werden", sagt Nathalie Franzen.
Schon nach den Sommerferien soll der neue Dorfentwicklungsplan durch die Ratsgremien der Stadt Grevenbroich gehen. Die Bürger wünschen sich von der Verwaltung Unterstützung für die Umsetzung ihrer Ideen.
