Fridays for Future in Grevenbroich „Wir sind nicht gegen Kohle, sondern für das Klima !“

Grevenbroich · Zum dritten Mal stehen die Demonstranten auf dem Markt zusammen – zu einer Mahnwache – gegen gedankenlose Kurzstreckenflüge, unnötige Autofahrten und überflüssiges Plastik.

 Mahnwache auf dem Marktplatz vor der Pfarrkirche Peter und Paul und dem alten Rathaus: Fridays for Future am gestrigen Freitag in Grevenbroich.

Mahnwache auf dem Marktplatz vor der Pfarrkirche Peter und Paul und dem alten Rathaus: Fridays for Future am gestrigen Freitag in Grevenbroich.

Foto: Dieter Staniek

In der „Bundeshauptstadt für Energie“ ist Klimaprotest ein Spagat. Das ist den 20 jungen und alten Demonstranten auf dem Markt am Freitag Nachmittag bewusst. Zum dritten Mal stehen sie dort zusammen – zu einer Mahnwache – gegen gedankenlose Kurzstreckenflüge, unnötige Autofahrten und überflüssiges Plastik. Die Sache mit dem Kohlestopp findet sich auch auf ihren Transparenten – klar, denn hier steht die Ortsgruppe von „Fridays for Future“ (FFF). „Aber wir wissen, dass hier nahezu in jeder Familie jemand bei RWE arbeitet“, sagt Bernd Hosman, der die Mahnwache bei der Polizei angemeldet hat. Aus diesem Grund sei man nicht gegen die Kohle, sondern für das Klima.

Mona und Mia (beide neun Jahre alt) haben sich die Pflasterkreide geschnappt und malen in grün und blau Hinweise auf die Gruppe vor dem Alten Rathaus auf den Asphalt. „Wir haben auch die Leute angesprochen. Manche sagten, sie hätten keine Zeit. Aber viele haben uns gesagt, sie würden gleich zu uns kommen“, erzählt Mona. Auf gemischte Reaktionen treffen Fridays for Future, in deren Weg sie ihr Transparent, die Fahnen und die Plakate aufgebaut haben. „Ja, ja, jetzt demonstriert ihr – und lasst Euren gesamten Müll hier liegen“, wirft eine Seniorin den Mahnwachen-Teilnehmern vor. Eine andere kommt mit ihrem Hund still näher und liest sich aufmerksam die Transparente durch. „Warning, it’s warming“ steht da in Handschrift auf brauner Pappe – Warnung, es erwärmt sich. Oder „Kurzstreckenflüge nur für Insekten“ und „Es gibt keinen Planeten B“. „Sie rufen ja gar keine Sprechchöre“, sagt die Hundebesitzerin. Auch das hat sich die Gruppe vorher überlegt: „Wir wollen hier keine Front aufbauen.“

Seit vier Wochen steht die Ortsgruppe Grevenbroich nach eigenen Angaben in der Fridays for Future-Liste im Internet. Im Kern waren es drei Familien, die sich bei einer Klimademonstration in Aachen getroffen haben. „Nun wollen wir hier Präsenz zeigen“, sagt Bernd Hosman. Wer Kontakt mit der Gruppen aufnehmen möchte, findet sie über die FFF-Webseite.

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