Grevenbroich Freizeitpark: Bis zu 1300 Besucher am Tag

Grevenbroich · Der im früheren Wellenfreibad geplante Freizeitpark soll im Fachausschuss eine wichtige Hürde nehmen. Zwei Gutachten liegen der Verwaltung vor. Ergebnis: Das Straßennetz sei für die täglich bis zu 400 Autos ausreichend.

 Das brach liegende Freibadgelände soll wieder mit Leben gefüllt werden – ein großer Freizeitpark ist dort geplant. Der Planungsausschuss befasst sich jetzt mit zwei Gutachten zum Verkehr und zum Lärm.

Das brach liegende Freibadgelände soll wieder mit Leben gefüllt werden – ein großer Freizeitpark ist dort geplant. Der Planungsausschuss befasst sich jetzt mit zwei Gutachten zum Verkehr und zum Lärm.

Foto: L. Berns

Nach der Vorstellung der Pläne war Bürgermeisterin Ursula Kwasny sich sicher: "Das wird ein Hit." Auf dem Gebiet des früheren Wellenfreibades soll ein großer Kinder-Freizeitpark entstehen. Die Schwimmbecken sollen zum Paddelbecken und zur Kettcar-Bahn umgestaltet, der Sprung- zum Rutschenturm werden. Auch Klettergerüste, Hüpfburgen, Bolzplätze und ein künstlicher Vulkan sind geplant.

Thomas Glisin von der Bobbolino-Kinderwelt in Düsseldorf, der das 1,4-Millionen-Euro-Projekt in Neurath den Politikern vorstellte, hatte als geplanten Eröffnungstermin "vor den Sommerferien 2014" genannt. Doch bevor Kinder das Spielparadies "entern" können, hat die Politik das Sagen: Der Planungsausschuss befasst sich am Dienstag mit Gutachten zur Verkehrsführung und zum Lärmschutz.

Klar ist: Der Freizeitpark wird Besucher längst nicht nur aus Grevenbroich anlocken, bis zu 1300 Menschen und 400 Fahrzeuge sollen am Tag den Spiel- und Freizeit-Park an der Viktoriastraße ansteuern. "Wichtig ist, dass die Zufahrt vernünftig ausgeschildert ist und die Straßen in der Ortsmitte nicht belastet werden", erklärt Willi Wirtz, Vorsitzender des Bürgerschützenvereins Neurath. Das sehen die Gutachter vom Ingenieur-Büro Geiger & Hamburgier in Essen ähnlich. Sie haben verschiedene Fahrtrouten überprüft. Für den Verkehr – etwa aus Richtung Autobahn und Energiestraße – biete die Anfahrt über die Kreisstraße 39, Frimmersdorfer Straße, Glück-Auf-Straße und Viktoriastraße die besten Voraussetzungen. Auf diese Weise lässt sich laut Gutachter auch die Fahrt durch den Ortskern vermeiden.

Von Osten solle die Zufahrt über die Landstraße 375, Buchholzer- und Gürather Straße erfolgen. "Beide Routen sollten ausgeschildert werden", so die Gutachter. Sollten Besucher eher ihrem Navi vertrauen, könnten andere Zufahrtstraßen "durch entsprechende Maßnahmen unattraktiv gemacht werden".

Bei der Verkehrsbelastung sieht das Büro nach Zählungen keinerlei Probleme – auch wenn gegen 19 Uhr zur Schließung des Parks mit bis zu 200 Autos gerechnet wird. Das Fazit: Die Leistungsfähigkeit des Straßensystems "wird durch die zusätzlich zu erwartenden Fahrzeuge nicht gefährdet". Auch BSV-Vorsitzender Willi Wirtz meint: "Ich denke, dass der Freizeitpark für Neurath keine große Verkehrsbelastung bringt. Wir haben Schlimmeres erlebt, beispielsweise als früher die Lastwagen zur Brikettfabrik rollten oder als Besucher des Wellenbades sogar im Ort parkten." Er und andere stünden dem Projekt positiv gegenüber, "weil damit die Wildnis auf dem alten Bad-Gelände beseitigt wird".

Auch aus dem Schallschutztechnische Gutachten des Instituts ISRW in Düsseldorf ergeben sich keine Hürden: Lärmschutzmaßnahmen kämen nur in Frage, wenn die früher angedachte Wohnbebauung des Sportplatzes realisiert würde. Ansonsten würden die Lärmrichtwerte – mit Ausnahme in der leerstehenden Hausmeisterwohnung im Bad – eingehalten.

Die Stadtverwaltung empfiehlt den Politikern, die Auslegung der Flächennutzungsplanänderung zu beschließen.

(NGZ)
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