Wartungs- und Renovierungsarbeiten Inspektion im Grevenbroicher Schlossbad ist fertig

Grevenbroich · Binnen vier Wochen wurden zahlreiche Wartungs- und Renovierungsarbeiten abgeschlossen. Nun ist das Bad wieder geöffnet – und der Betreiber blickt längst auf wichtige Projekte für 2020. Dazu zählt ein neuer Außenbereich.

 Der stellvertretende Badleiter Dominik Kinder entnimmt eine Wasserprobe. Dreimal am Tag prüft das Bad selbst die Qualität, einmal im Monat schickt es eine Probe ins Labor.

Der stellvertretende Badleiter Dominik Kinder entnimmt eine Wasserprobe. Dreimal am Tag prüft das Bad selbst die Qualität, einmal im Monat schickt es eine Probe ins Labor.

Foto: Jan Luhrenberg

Im Schlossbad stand wirklich alles auf dem Prüfstand. Im Dezember war das Bad eineinhalb Jahre nach der Eröffnung im Juli 2018 nicht für Besucher geöffnet. Es wurden umfangreiche Wartungs- und Renovierungsarbeiten durchgeführt, die jedes Jahr anstehen. „Wir haben das Schwimmbad einmal komplett auf null gesetzt“, sagt Badleiter Danny Schulz. Rund 15 Mitarbeiter sowie externe Firmen, mit denen das Bad Wartungsverträge besitzt, haben vier Wochen lang nahezu jeden Quadratmeter überprüft und gereinigt.

Die große Wartung wurde bewusst im Dezember durchgeführt. Dann kommen am wenigsten Besucher. Hinzu kommt: Die Wartung war schon überfällig, weil sie 2018 nach nur wenigen Monaten im Betrieb nicht gemacht worden ist. Bei den fünf Becken mit einer Gesamtfläche von 712 Quadratmetern wurde das Wasser komplett abgelassen. Im Anschluss wurden die Fliesen gereinigt, Fugen überprüft und neues Wasser eingelassen.

 Badleiter Danny Schulz steht an einem Schwallwasserbehälter, der gereinigt und desinfiziert wurde.

Badleiter Danny Schulz steht an einem Schwallwasserbehälter, der gereinigt und desinfiziert wurde.

Foto: Jan Luhrenberg

„Alleine dieser Prozess dauerte sehr lange, da die Becken unter hohem Druck stehen“, erklärt Schulz. Es sei Vorgabe, dass nur zehn Zentimeter Wasser pro Stunde abgelassen und fünf Zentimeter pro Stunde eingelassen werden dürften. Zudem standen einige kleinere Arbeiten an: Unter anderem wurden die Lüftungsanlagen überprüft, einige Wände gestrichen, defekte Geräte wie Handtuchspender ersetzt und das Bad gereinigt.

Badbetreiber GWG Kommunal hat das Wasser aus den Becken im Rahmen der Inspektion auch an ein Labor geschickt. So verfährt das Bad einmal im Monat. Das Wasser wird so unter anderem auf Legionellen, den Chlorgehalt und den pH-Wert überprüft. „Das Wasser muss jederzeit Trinkwasserqualität haben“, sagt Schulz. Dreimal am Tag prüft die Badleitung zudem selbst, stündlich analysiert ein Computer die Qualität des Wassers.

 Der Außenbereich soll bis zum Sommer 2020 umgestaltet sein.

Der Außenbereich soll bis zum Sommer 2020 umgestaltet sein.

Foto: Jan Luhrenberg

In einem großen Schwimmbad muss auch die Sicherheit der Besucher sichergestellt sein. Mitarbeiter des Schlossbads überprüften aus diesem Grund die Pumpen im Becken mit Perücken aus echtem Haar und achteten darauf, dass die Haare nicht zu stark angesaugt werden. Auch die Meldeanlagen für Feuer und Einbruch wurden gewartet.

Im Keller des Schlossbads, wo die Technik untergebracht ist, reinigten und desinfizierten Mitarbeiter große Sammelbehälter, in denen sich Dreck, Sand, Hautpartikel oder Fasern ansammeln. Die Behälter sind für das Filtern des Wassers zuständig: Einmal pro Tag fließt das komplette Wasser jedes Beckens einmal dort durch und wird von Aktivkohle gefiltert. Auch die Behälter für Abwasser wurden gereinigt. Von dort fließt das Wasser gefiltert und ohne Chlor direkt in die Erft.

In den ersten Tagen nach der Revision sind schon wieder viele Besucher ins Schlossbad gekommen, die sich im Sommer auf eine neue Liegewiese und eine große Terrasse freuen dürfen. Der Bauzaun, der das Areal bislang noch begrenzt, soll für eine große Wiese Platz machen. „Dann müssen wir nicht mehr so schnell einen Einlassstop für den Außenbereich veranlassen“, sagt Schulz. Auf Attraktionen wie eine Rutsche verzichtet die Geschäftsführung. So wird verhindert, dass das Grundstück aufgrund des Lärmschutzes von einer hohen Mauer umgeben werden muss.

Das Kursangebot im Schlossbad wird hingegen ausgebaut. „Die Nachfrage nach Schwimmkursen war riesig“, sagt Schulz. Ab 6. Januar gibt es daher nicht nur die klassischen Schwimmkurse bis hin zu den Bronze-, Silber und Gold-Abzeichen, sondern auch Einheiten speziell für Säuglinge und Kleinkinder. „Von Geburt an soll jeder die Möglichkeit bekommen, sich mit Wasser vertraut zu machen“, formuliert der Badleiter das Ziel.

(jlu)
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