Kostenloses Trinkwasser in Grevenbroich Öffentliche Brunnen für zwei Marktplätze geplant

Grevenbroich · Im Verwaltungsrat der Grevenbroicher Stadtbetriebe wird nächste Woche über öffentliche Trinkwasserbrunnen für das Stadtgebiet diskutiert. Aufbau und Betrieb sind jedoch kompliziert.

Wasser sprudelt aus einem öffentlichen Brunnen in eine Flasche. (Symbolfoto)

Wasser sprudelt aus einem öffentlichen Brunnen in eine Flasche. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Andreas Arnold

Auf dem Markt in der Stadtmitte und auf dem Marktplatz in Wevelinghoven könnten bald öffentliche Trinkwasser-Brunnen installiert werden. Über den Aufbau der Stationen soll in der Sitzung des Verwaltungsrates der Grevenbroicher Stadtbetriebe am 15. Dezember abgestimmt werden. Die Stadtbetriebe kommen damit einem Antrag der FDP-Fraktion nach, die sich zuletzt im August für den Aufbau solcher Trinkwasser-Stationen stark gemacht hatte.

Zur Voraussetzung für die Installation an zwei Orten in Grevenbroich machen die Stadtbetriebe die Unterstützung durch den Versorger NEW, der diese jedoch zumindest telefonisch zugesagt haben soll. Im Raum steht unter anderem ein Sponsoring der Brunnen; die Kosten für Kauf und Anschluss liegen jeweils bei knapp 15.000 Euro. Dauerhaft betrieben werden müssten die Brunnen von den Stadtbetrieben (die laufenden Kosten liegen pro Brunnen bei etwa 1200 Euro pro Jahr).

Hintergrund des Vorstoßes ist eine neue EU-Richtlinie, die in deutsches Recht umgesetzt werden muss. In einem Entwurf dazu heißt es unter anderem, dass eine „der Allgemeinheit dienende Wasserversorgung“ eine Aufgabe der Daseinsfürsorge sei. Kommen die Brunnen in Grevenbroich und Wevelinghoven, könnten sie direkt als Trinkwasserspender dienen. Auch könnten Bürger dort Trinkflaschen kostenlos auffüllen – im Sinne der Nachhaltigkeit.

Der Aufbau und der Betrieb solcher Anlagen ist jedoch komplexer, als viele denken. Das wird in der Vorlage für die Verwaltungsrats-Sitzung deutlich. So wäre ein Betrieb wegen der Witterung nur von April bis Oktober möglich. Für den Winter müssten die Brunnen abgestellt und vom Netz getrennt werden. Um einen hygienischen Betrieb zu gewährleisten, müssten die Brunnen entweder als Dauerläufer eingerichtet werden oder über eine automatische Spülvorrichtung verfügen, damit das Wasser in der Leitung nicht zu lang steht. Auch müssten die Brunnen wöchentlich gereinigt und monatlich vom Gesundheitsamt mikrobiologische untersucht werden.

(cka)
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