Grevenbroich "Freibad steht für attraktive Stadt"

Grevenbroich · SPD-Chef Daniel Rinkert hofft, dass es doch noch eine Freibad-Lösung gibt.

 Daniel Rinkert: "Gespräche mit Landespolitikern suchen."

Daniel Rinkert: "Gespräche mit Landespolitikern suchen."

Foto: ON

Die Ankündigung von Bürgermeisterin Ursula Kwasny, dass das geplante neue Schlossbad ohne Freibad gebaut werde, schlägt hohe Wellen. SPD-Stadtverbandsvorsitzender Daniel Rinkert möchte die Hoffnung nicht aufgeben - und setzt darauf, dass es doch noch ein Happy End geben könnte. "Es war von Anfang an klar, dass es kein Freibad geben würde, wenn die Finanzbehörden den steuerlichen Querverbund nicht genehmigen. Das ist in NRW schwieriger als in anderen Bundesländern", sagt er. "Möglicherweise müssen noch Gespräche mit Landespolitikern geführt werden, ob da nicht doch noch etwas möglich ist." Der Querverbund wäre wichtig, da das neue Bad auch in Zukunft ein Minusgeschäft sein wird. Er würde es ermöglichen, dass Betreiber "GWG Kommunal" die Verluste des Bades mit Gewinnen verrechnen könnte.

CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser verweist darauf zu sehen, was am 20. August bei der öffentlichen Sitzung des Sport- und Bäderausschusses präsentiert wird. "Klar ist aber: Falls es so kommt, dass wir uns in Grevenbroich kein Freibad leisten können und stattdessen auf ein Vierjahreszeitenbecken setzen, muss der Außenbereich im Schlossbad so gestaltet werden, dass ein Besuch für die Bürger attraktiv ist." Denkbar seien ein Beachvolleyball-Bereich und ähnliche Angebote.

Grevenbroich ohne Freibad - dieses Szenario muss UWG-Fraktionsvorsitzender Carl Windler erst mal verdauen. "Der Verlust des Freibades würde für die Stadt deutliche Attraktivitätseinbußen bedeuten. Es ist fraglich, ob ein neues, rein funktionales Bad außer den Vereinen und Schulen noch viele Freizeitschwimmer anlocken könnte." Diese fänden im Umkreis der Schlossstadt schließlich attraktive Konkurrenzangebote - zum Beispiel im Monte Mare in Bedburg. "Das Freibad sorgt im Sommer für eine Belebung der Grevenbroicher Innenstadt. Es wäre hart, wenn das wegbrechen würde."

FDP-Fraktionsvorsitzender Markus Schumacher spürt schon jetzt die Verärgerung der Bürger. "Ich wurde in den vergangenen Tagen mehrfach angesprochen. Der Tenor: Erst hat man uns das attraktive Wellenfreibad in Neurath genommen. Und jetzt ist auch noch das Freibad in der Innenstadt dran." Er wartet darauf, dass am 20. August belastbare Fakten vorgelegt werden.

Thomas Wiedenhöfer, Fraktionsvorsitzender von "Mein Grevenbroich", bemängelt, dass sich viele Bürger "überfahren" fühlen. "Das Schwimmbad ist ein großes Thema in der Stadt. Es hat keinerlei Bürgerbeteiligung stattgefunden, und die angekündigte Transparenz gab es nicht. Es ist, als würden wir über Seifenblasen diskutieren."

(NGZ)
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