Grevenbroich "Freddy" stirbt mit 69 Jahren

Grevenbroich · Klaus Dieter Nimz – unter diesem Namen kannte ihn kaum jemand. Als "Freddy" aber war er in der Stadt bekannt. Das Grevenbroicher Original starb jetzt im Alter von 69 Jahren. Freunde organisieren für ihn eine Trauerfeier.

 So kannten ihn die Grevenbroicher: Klaus Dieter Nimz, der nur unter dem Namen "Freddy" bekannt war, starb im Alter von 69 Jahren.

So kannten ihn die Grevenbroicher: Klaus Dieter Nimz, der nur unter dem Namen "Freddy" bekannt war, starb im Alter von 69 Jahren.

Foto: Privat/Jutta Wosnitza

Er wurde "Freddy" genannt. Nicht ohne Grund. Denn Klaus Dieter Nimz konnte singen – und wie! Wenn er seine Stimme erhob und "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" schmetterte, dann klang das so, als wäre der echte Freddy im Saal. Also der mit dem Nachnamen Quinn, der mal "Junge, komm' bald wieder" gesungen hat. Die Stimme des Grevenbroicher Freddys ist nun für immer verklungen. Das stadtbekannte Original starb mittellos im Alter von 69 Jahren im Albert-Schweitzer-Haus.

Seine Markenzeichen waren die großen Hüte, das Köfferchen mit seinen Fotoalben und das Jackett mit den zahllosen Buttons und Vereinsabzeichen am Revers. Seine große Liebe galt dem Schützenfest, an dem "Freddy" mit Begeisterung teilnahm. Vor allem, nachdem ihn die "Erasmus-Boschte" in den 90er Jahren in ihre Reihen aufgenommen hatten. "Wir suchten damals jemanden, der unser Zugschild tragen sollte – und da haben wir ,Freddy' gefragt", erinnert sich Präsident Klaus Hambloch (40).

Klaus Dieter Nimz sagte zu, er gehörte seitdem zum festen Bestandteil der Truppe. Er nahm an Zugfeiern teil, spielte in der Adventszeit den Weihnachtsmann und begeisterte bei Kameradschaftsabenden mit seinem unerschöpflichen Repertoire an deutschen Schlagern. Die "Boschte" waren begeistert: "Die Abende, bei denen ,Freddy' dabei war, waren Highlights. Wir haben ihn zum Ehrenmitglied ernannt", erzählt Hambloch.

Wie "Freddy" nach Grevenbroich kam, ist unbekannt. Irgendwann vor zig Jahrzehnten soll er aus Pommern an die Erft gekommen sein. Er wuchs an der Niermannstraße auf, angeblich war er einmal im Einzelhandel tätig. "Freddy" sprach nicht viel über sich, er sang lieber – und hatte Spaß am Dichten. Vor etwa zwei Jahren wurde es still um ihn: Nimz erkrankte an Diabetes, war auf den Rollstuhl angewiesen.

Nach dem Tod des beliebten Originals stellen sich die "Erasmus-Boschte" nun in die erste Reihe: "Wir wollen, dass Freddy in aller Würde beerdigt wird", berichtet Klaus Hambloch. Nimz solle ein richtiges Begräbnis bekommen, das dem eines stadtbekannten Mannes entspreche. Der Bestatter Martin Willmen (43) koordiniert derzeit die Trauerfeier und weiß: "Es gibt viele Grevenbroicher, die ihre Unterstützung zugesagt haben. Das unterstreicht die Beliebtheit, die ,Freddy' zu Lebzeiten genoss." Voraussichtlich werden die "Erasmus-Boschte" in Kürze ein Konto eröffnen, für diejenigen, die Geld für Blumenschmuck oder Grabpflege spenden möchten.

Die Trauerfeier soll zum Ende der nächsten Woche gehalten werden, ein Termin wurde aber noch nicht gesetzt. Was bereits fest steht: die Inschrift des Grabkreuzes. Da wird klein Klaus Dieter Nimz draufstehen – und ganz groß "Freddy".

(NGZ)
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