Grevenbroich Foto-Schau zum Schützenfest

Grevenbroich · Eine Zeitreise beim Schaufensterbummel: Dies gelingt ab 27. August bei einer Fotoausstellung in 30 Geschäften in der Grevenbroicher Innenstadt. Präsentiert werden historische Ansichten vor den jeweiligen Läden.

 Zweimal die Breitestraße 15: einmal das historische

Zweimal die Breitestraße 15: einmal das historische

Foto: L. berns

Ein Blick von der Bahnstraße zur Kölner Straße: eine Grabenbrücke führt über die Erft, ein burgähnliches Gebäude markiert die linke Straßenecke. Gegenüber des Blumenladens befand sich eine Gaststätte mit Saal, in dem viel gefeiert wurde: ein Beispiel für einen nostalgischen Rückblick vor das Jahr 1953.

Zu sehen in der Fotoschau "Zeitreise des Grevenbroicher Handels", die am Samstag, 27. August, in den Schaufenstern präsentiert wird. "Wir wollen zeigen, wie sich die Gebäude und Straßenzüge, an denen die Fotos ausgestellt werden, in ihrem unmittelbaren Umfeld in zurückliegenden Epochen ausgesehen haben", sagt Fred Schlangen, Chef des Werberings.

Der Werbering beteiligt sich mit der Ausstellung am Jubiläumsprogramm "700 Jahre plus". Er hat seine Mitglieder und alle Grevenbroicher zur Suche nach historischen Aufnahmen aufgerufen. 29 bedruckte Stoffbahnen und Poster werden, gesponsert von der NGZ, pünktlich zum Grevenbroicher Schützenfest gezeigt. Ein Flyer informiert über Standorte und Details. "Vielleicht ergeben sich ja noch kleine Führungen", sagt Fred Schlangen. Nach der Präsentation soll das Material in den Fundus des neuen Museums der niederrheinischen Seele gehen.

Eine zeitaufwendige Recherche liegt hinter einigen Aktiven des Werberings und Thomas Wolff vom Stadtarchiv. "Wir haben rund 200 Fotos gesichtet", erläutert Thomas Wiedenhöfer, der die Ausstellung für den Werbering redaktionell betreut. Manchmal sei es einfach gewesen, Aufnahmen zu finden: Einige ältere Grevenbroicher hätten lediglich in ihren Keller gehen müssen, um die historischen Schätze zu bergen.

Auch Fred Schlangen muss nicht lange überlegen: "Vor dem Haus unserer Familie stand bis in die 1950er Jahre eine Säule, die auf besonderen Wunsch meiner Großmutter stets in einem bestimmten Goldton zu streichen war." Und seine Großmutter habe den Ruf gehabt, sehr penibel zu sein, erinnert er sich lachend.

Was die Vorbereitung der Schau zeigte: Fotos erzählen Geschichten — ihre Besitzer aber erst recht: "Über die Fotos kommt man ins Gespräch, erfährt mehr über längst verschwundene Geschäfte, die aber in den Erinnerungen noch sehr lebendig sind", hat Thomas Wiedenhöfer erfahren. Was dem heutigen Betrachter beim Wiedererkennen hilft: ein Fixpunkt wie die Innenstadtkirche St. Peter und Paul. Sie ist auf den ältesten Exponaten um 1890 ebenso zu erkennen wie auf einer winterlichen Szene mit spielenden Kindern vor Haus Hartmann.

"Besonders interessant ist, wie sehr sich die beiden Eingänge zur heutigen Fußgängerzone verändert haben — und dass die markanten Straßenzüge in ihrem Verlauf kaum verändert wurden", so Schlangen und Wiedenhöfer.

(NGZ)
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