Grevenbroich Förderzentrum in Kapellen geplant

Grevenbroich · Der evangelische Verein für Jugend- und Familienhilfe will im Kapellener Neubaugebiet verschiedene soziale Träger unter einem Dach vereinen. Mit dem Bau des neuen Förderzentrums soll voraussichtlich Mitte 2016 begonnen werden.

 Architekt Markus Schmale aus Hemmerden plant das Förderzentrum des evangelischen Vereins für Jugend- und Familienhilfe.

Architekt Markus Schmale aus Hemmerden plant das Förderzentrum des evangelischen Vereins für Jugend- und Familienhilfe.

Foto: Schmale Architekten

Die evangelische Kirche will ein weiteres Projekt im Kapellener Neubaugebiet realisieren. An der Dinkelstraße - in unmittelbarer Nähe des Kindergartens und der Seniorenwohnanlage - soll ein sogenanntes Förderzentrum entstehen, das verschiedene sozial engagierte Träger unter einem Dach vereint. Geplant wird das Projekt vom evangelischen Verein für Jugend- und Familienhilfe in Büttgen. Geschäftsführer Burkhard Asche geht derzeit davon aus, dass Mitte des nächsten Jahres mit den Erdarbeiten begonnen werden kann. Er rechnet mit Baukosten von mehr als einer Million Euro.

"Wir wollen in Kapellen einen multifunktionellen Wohn-, Lebens- und Arbeitsraum schaffen", skizziert Asche das Vorhaben. Hauptsächlich sollen sich in dem Objekt unterschiedliche sozial engagierte Träger miteinander vernetzen, um gemeinsame Ressourcen zu erschließen und ihre Dienstleistungen vor Ort anzubieten. "Mit dem Haus wollen wir selbstbewusst ein Zeichen setzen, dass Zukunft auch im sozialen Bereich positiv gestaltbar ist", erklärt Burkhard Asche.

Die evangelische Kirchengemeinde hat bereits ihr Interesse an dem Projekt signalisiert. Aber auch die Integra aus Heinsberg, die sich um Menschen mit Beeinträchtigungen kümmert, und der Betreuungsverein Niederrhein, der seinen Schwerpunkt auf Vormundschaften und Pflegschaften legt, zählen zu den potenziellen Partnern des Förderzentrums. "Wir werden jetzt in die Gespräche einsteigen", sagt Burkhard Asche. In dem Haus mit 600 Quadratmetern Nutzfläche sollen auch barrierefreie Wohnungen eingerichtet werden. Wer dort einziehen wird, steht noch nicht fest.

Der evangelische Verein für Jugend- und Familienhilfe ist bereits seit längerem auf der Suche nach einem geeigneten Standort für sein Bauprojekt. "Wir haben ein dreiviertel Jahr lang in verschiedenen Städten nach einem passenden Grundstück Ausschau gehalten", schildert Asche. Letztendlich sei die Wahl auf Kapellen gefallen, weil dort alles passe. Vor allem die Lage im Wohngebiet und die Nähe zur Autobahn seien ausschlaggebend gewesen.

Nachdem das Projekt jetzt im Planungsausschuss vorgestellt wurde, wird Burkhard Asche in die Detailplanung gehen. Anfang November, spätestens Ende Dezember möchte er den Bauantrag bei der Stadtverwaltung einreichen. Erste Entwürfe für den Bau gibt es bereits, sie wurden von dem Architekten Markus Schmale gezeichnet. Der Hemmerdener will sich bei der Gestaltung des Neubaus an den beiden benachbarten Projekten der evangelischen Kirchengemeinde am Kerbelweg orientieren, die ebenfalls seine Handschrift tragen. "Der Baustil orientiert sich an der Architektursprache der Klassischen Moderne, er soll einen nachhaltigen baukulturellen Beitrag liefern", so Schmale.

"Ich sehe das Projekt positiv", sagt Wolfgang Kaiser (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses: "Das Haus wird architektonische Maßstäbe am ,Eingang' des Neubaugebiets setzen."

(NGZ)
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