Grevenbroich Flüchtlingsheim am Bahnhof geplant

Grevenbroich · Die Stadt will an der Merkatorstraße eine Unterkunft für Asylbewerber schaffen. Bis zu 100 Menschen sollen in dem zentral gelegenen Gebäude künftig ein Obdach finden. Die Kosten für dieses Bauprojekt stehen noch nicht fest.

 Auf dem Gelände zwischen der Rheydter- und Merkatorstraße plant die Stadtverwaltung ein neues Flüchtlingsheim. Vorgesehen ist ein zweigeschossiges, L-förmiges Gebäude mit Platz für bis zu 100 Menschen.

Auf dem Gelände zwischen der Rheydter- und Merkatorstraße plant die Stadtverwaltung ein neues Flüchtlingsheim. Vorgesehen ist ein zweigeschossiges, L-förmiges Gebäude mit Platz für bis zu 100 Menschen.

Foto: Lothar Berns

Die Stadtverwaltung hat einen Standort für das neue Flüchtlingsheim gefunden. Das Haus, in dem zunächst bis zu 100 Menschen eine vorübergehende Unterkunft finden sollen, wird aller Voraussicht nach im westlichen Bahnhofsviertel entstehen. Genauer: auf dem brach liegenden Gelände zwischen der Rheydter- und Merkatorstraße. Das erklärte der städtische Dezernent Claus Ropertz gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Details zu den aktuellen Planungen will er am 30. April im Rahmen eines interfraktionellen Gesprächs bekannt geben.

Schon seit Monaten sucht die Verwaltung nach einer Lösung, um die der Stadt zugewiesenen Asylbewerber adäquat unterzubringen. "Da der Flüchtlingsstrom nicht abreißen wird, werden wir am Bau einer neuen Unterkunft nicht vorbeikommen", sagt Ropertz. Den Standort kurz hinter der Bahnlinie hält der Dezernent für optimal: "Er liegt zentral. Geschäfte und Ärzte sind in der Nähe, die Innenstadt ist auf kurzem Wege durch den Fußgängertunnel zu erreichen", beschreibt Claus Ropertz die Vorteile des Geländes.

Die Stadtverwaltung hat bereits einen Architekten mit der Vorplanung des neuen Flüchtlingsheims beauftragt. Nach dem derzeitigen Stand ist ein L-förmiges Gebäude mit zwei Obergeschossen vorgesehen. "Im Erdgeschoss wird das Haus barrierefrei eingerichtet, damit wir auch Menschen mit Behinderungen ohne Probleme aufnehmen können", betont Ropertz. Die Wohnungen sollen zwar ausreichend Platz für die künftigen Bewohner bieten, doch Appartements seien nicht vorgesehen. "Vielmehr wird es Küchen und Sanitäranlagen geben, die von der Gemeinschaft genutzt werden können", erläutert der für das städtische Gebäudemanagement zuständige Dezernent. Die Unterkunft sei vor allem auf kurzfristige Aufenthalte ausgerichtet - "die Bewohner sollen so lange dort wohnen bleiben, bis über ihre jeweiligen Asylanträge entschieden wurde".

Das Gelände (Bebauungsplan G 147) befindet sich im Besitz der Stadt, vom Planungsrecht her steht dem Bau eines Wohnheims nichts entgegen. Das Areal bietet zudem ausreichend Platz für eine Erweiterung der Unterkunft. So könnte das zurzeit L-förmig geplante Haus bei Bedarf später in U-Form ausgebaut werden. Zurzeit sei dies aber nicht vorgesehen, erklärt Claus Ropertz. Sein Ziel: "Wenn alles gut geht, wollen wir im Frühjahr 2017 mit dem Bau fertig sein."

Einen ausführlichen Bericht zu den derzeitigen Planungen will der Dezernent am Monatsende im Rahmen einer interfraktionellen Runde erstatten. Bei dieser Gelegenheit werden auch die Architekten-Entwürfe erläutert und die Kosten für das Projekt vorgestellt. Zurzeit will sich Ropertz zum Preis des Gebäudes nicht äußern. Perspektivisch soll das Flüchtlingsheim einmal bestehende Unterkünfte ersetzen - darunter das Obdach an der Hansendstraße in Frimmersdorf.

(NGZ)
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