Grevenbroich Flipper-Fan plant eigenes Museum

Grevenbroich · Boris Schnitzler sammelt Flipper-Spielgeräte und hat eine Idee: Er möchte in Grevenbroich ein kleines Flipper-Museum aufbauen, in dem auch nach Herzenslust an den Automaten gespielt werden kann. Nun sucht er Mitstreiter.

 Flipper-Automaten haben ganze Generationen begeistert und gehörten früher in vielen Gaststätten zum Inventar. Inzwischen jedoch sieht man sie dort immer seltener.

Flipper-Automaten haben ganze Generationen begeistert und gehörten früher in vielen Gaststätten zum Inventar. Inzwischen jedoch sieht man sie dort immer seltener.

Foto: Carlos Albuquerque

Die Facebook-Gruppe hat Boris Schnitzler im Handumdrehen eröffnet. "Flipper-Flatrate- Grevenbroich" heißt sie - und mit ihr möchte der 40 Jahre alte Geschäftsmann eine Idee vorantreiben, die ihm vor einigen Tagen bei einem Besuch in Budapest kam. Dort schaute er sich das "Flipper Museum" an und ist seither überzeugt: So etwas ließe sich auch in Grevenbroich realisieren. "Allerdings sicher in kleinerem Rahmen und etwas anders aufgezogen", sagt Boris Schnitzler. "Mir schwebt eine Art kleines Museum vor, in dem es die Gelegenheit zum Flipper-Spielen gibt."

Deshalb sucht Boris Schnitzler nun Kontakt zu Gastronomen in Grevenbroich. "Vielleicht gibt es irgendwo einen Gesellschaftsraum, den man für die Flipper-Idee nutzen kann", meint er. "Man könnte dort zehn bis 15 Geräte aufstellen und einen Stundentarif zum Spielen anbieten." Fünf Flipper würde er gleich selbst beisteuern. "Ich habe damit begonnen, die Geräte zu sammeln. Inzwischen habe ich sechs. Bis auf einen Flipper, der mir besonders am Herzen liegt, würde ich alle zur Verfügung stellen."

Boris Schnitzler kündigt zudem an, sich um die Wartung zu kümmern. Und auch bei der Suche nach weiteren Geräten würde er helfen. In der Sammler-Szene hat der Grevenbroicher inzwischen zahlreiche Kontakte. Auch mit Schnäppchen kennt er sich bestens aus - und ist in diesem Bereich sogar fernseherprobt. Für das ZDF stand er als "Boris, der Trödelprofi" vor der Kamera. Dabei unterstützte er Menschen beim Verkauf alter Gegenstände. 50er-Jahre-Sessel, altes Friseur-Equipment, Waschbecken, Modelldampfmaschine und Modelleisenbahnen brachte Boris Schnitzler da zum Beispiel an den Mann. Bei den Verhandlungen profitierte er von der Erfahrung, die er sich angeeignet hat. Seit Jahren ist Boris Schnitzler ein Experte in Sachen An- und Verkauf gebrauchter Gegenstände. Auch in der RTL II-Doku-Soap "Der Trödeltrupp" war er schon zu sehen. An der Bahnstraße in der Grevenbroicher Innenstadt betreibt er das Geschäft "Eurozahler" mit angeschlossenem Internethandel.

Seine Begeisterung für Flipper entdeckte er bereits früh. "Mein Lieblingsexemplar ist der Twilight-Zone-Flipper. Er ist breiter als normale Geräte und hat eine zweite Spielfläche", sagt Schnitzler. Vom Erfolg seiner Idee des kleinen Museums mit Flipper-Spiel-Angebot ist er überzeugt. "Mir ist nicht bekannt, wo man in Grevenbroich noch richtig schön flippern kann."

Für viele, die heute mitten im Leben stehen, symbolisieren Flipper eine Zeitreise in die Vergangenheit. Ab den 1950er Jahren traten die Spielgeräte ihren Siegeszug an, immer größer und spektakulärer wurden sie mit der Zeit - und technisch immer ausgereifter. Einen Streifzug durch ihre Geschichte unternahm Boris Schnitzler kürzlich bei seinem Besuch in Budapest. "Das dortige Flipper Museum verfügt über rund 100 spielbare Geräte", sagt er. Man merkt ihm die Begeisterung an. "So groß muss es ja in Grevenbroich nicht werden. Aber ich fände es schön, wenn sich Gleichgesinnte irgendwo in der Stadt regelmäßig zum Flippern treffen könnten."

(NGZ)
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