Grevenbroich Feuerwehren sollen kooperieren

Grevenbroich · Die CDU-Fraktion will prüfen, wie Feuerwehren über die Stadtgrenzen hinweg zusammenarbeiten können – auch um Kosten zu senken. Ein Partner könnte Jüchen sein: Dort werden ebenfalls Kooperationsmöglichkeiten ausgelotet.

 In Grevenbroich gibt es eine Spezialwerkstatt für Atemschutzgeräte, die auch von der Feuerwehr Rommerskirchen in Anspruch genommen wird.

In Grevenbroich gibt es eine Spezialwerkstatt für Atemschutzgeräte, die auch von der Feuerwehr Rommerskirchen in Anspruch genommen wird.

Foto: mireu

Die Feuerwehr Rommerskirchen lässt ihre Atemschutzgeräte in der Spezialwerkstatt der Grevenbroicher Kollegen an der Lilienthalstraße prüfen. Wenn es nach CDU-Fraktionschef Norbert Gand geht, könnte es künftig mehr solcher Kooperationen geben. "Wir wollen in der Fraktion ausloten, welche Möglichkeiten zur verstärkten interkommunalen Zusammenarbeit bestehen. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr zu erhöhen und Kosten zu senken." Die Fraktion will Vertreter der Wehr einladen, um aufzuzeigen, was die Feuerwehr braucht. "Außerdem wollen wir mit dem Kreis über Kooperationsmöglichkeiten sprechen. Wir müssen neue Wege gehen", so Gand.

In Jüchen dürfte das auf offene Ohren stoßen. Bürgermeister Harald Zillikens hat angekündigt, mit Nachbarkommunen – auch Grevenbroich – über Kooperationen zu sprechen. "Zurzeit prüfen wir intern, welche Möglichkeiten dafür bestehen", so Dezernentin Annette Gratz. "Wir haben etwa eine eigene Schlauchwäsche und eine Atemschutzgerätewerkstatt." Solche Werkstätten gibt es aber ebenfalls in Grevenbroich. "Und bei einem gemeinsamen Kauf von Geräten und Material könnten günstigere Preise erzielt werden", sagt Gratz. Sie betont, dass "bei einer Entscheidung der Aspekt der Sicherheit an vorderster Stelle stehen muss."

Vehementer Verfechter interkommunaler Kooperation ist Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. "Bei den Wehren im Kreis gibt es vier Schlauchwäschen, reicht da nicht eine aus?", fragt er. Ein aktuelles Beispiel für Zusammenarbeit ist der Einstieg in den digitalen Funk, geplant ist etwa eine zentrale Funkwerkstatt. Das Ziel des Landrats: "In zehn Jahren sollten wir bei der Kooperation deutlich weiter sein als heute, auch um das Ehrenamt zu entlasten."

Im Grevenbroicher Rathaus gibt es laut Stadtsprecher Andreas Sterken zurzeit keine konkrete Überlegungen für eine weitere Verstärkung der Kooperation: "Wir sind aber im ständigen Dialog mit den Nachbarwehren." Ein offizielles Schreiben aus Jüchen für mehr Zusammenarbeit sei noch nicht eingegangen. Sterken betont aber, dass die Feuerwehren sich bei Einsätzen gegenseitig unterstützen und seit langem auch sonst kooperieren. So ist die Grevenbroicher Wehr ein Schwerpunktstandort fürs kreisweite Gefahrgutkonzept, hält zahlreiche Spezialausrüstung auch für überörtliche Einsätze bereit.

(NGZ)
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