Grevenbroich Feuerwehr trägt jetzt Gelb

Grevenbroich · Die Feuerwehr macht sich fit für die Zukunft: Die neue, gelbe Einsatzkleidung bietet mehr Schutz. Bis zum Jahr 2011 werden zudem für über 800 000 Euro fünf Fahrzeuge beschafft. Die bleiben rot.

 Die Feuerwehr ist mit einer neuen Schutzkleidung ausgerüstet worden: Die Grevenbroicher Florianer rücken jetzt in Gelb aus.

Die Feuerwehr ist mit einer neuen Schutzkleidung ausgerüstet worden: Die Grevenbroicher Florianer rücken jetzt in Gelb aus.

Foto: M. Reuter

Wenn an den Einsatzstellen Feuerwehrleute zum Strahlrohr greifen und Schläuche ausrollen, dann dürften viele Grevenbroicher erstaunt blicken: Die ersten 60 Feuerwehrleute rücken jetzt statt im gewohnten Blau in gelber — genauer: sandfarbener — Schutzkleidung aus. Ein neuer Modetrend für die Florianer? Nein, "es geht um den größtmöglichen Schutz der Einsatzkräfte", betont Udo Lennartz, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Grevenbroich. "Die neue Einsatzkleidung schützt die Feuerwehrleute besser als die, die wir bislang verwenden."

Die alten Anzüge sind bereits über zehn Jahre alt, müssen ersetzt werden. Auf der Suche nach einem Nachfolgemodell stieß die Wehr auf die sogenannte PBI-Matrix-Schutzkleidung. "Viele Feuerwehren, etwa in den USA und in Schweden, verwenden bereits diese Kleidung", weiß der Feuerwehrchef.

Ein Langzeittest mit einigen Anzügen verlief in Grevenbroich äußerst zufriedenstellend. "Die aus vier Schichten bestehende Kleidung hat mehrere Vorteile, sie ist beispielsweise atmungsaktiver", sagt Lennartz. Feuerwehrleute im Brandraum würden die Hitze längst nicht so empfinden wie im alten Schutz-Dress. Kurzfristig kann das Material Flammen mit rund 1000 Grad Celsius standhalten, ist zudem robust und widerstandsfähig gegen Säuren und Laugen. Knie- und Ellbogenpartien sind gepolstert. "Außerdem ist die Bewegungsfreiheit besser, die neuen Jacken sind viel leichter", so Lennartz.

"Oldtimer" im Fuhrpark

Schritt für Schritt sollen in mehreren Jahren insgesamt 240 Garnituren beschafft werden — das Stück für rund 1000 Euro. Deutlich teurer kommen andere nötige Investitionen. Im Feuerwehr-Fuhrpark stehen mehrere "Oldies", einige Löschfahrzeuge sind 24 bis 27 Jahre alt. Dabei betont Lennartz: "Die Stadt hat viel getan und in den vergangenen Jahren mehrere Millionen Euro in neue Fahrzeuge investiert." 2009 war wegen der schlechten Haushaltslage eine Pause eingelegt worden, nun soll es weitergehen: Etwa im August erhalten die Löschzüge Hemmerden und Neurath neue Mannschaftstransportwagen, danach kommt ein Kommandowagen auf die Feuerwache an der Lilienthalstraße. Die Wahl fiel auf einen Geländewagen: "Wir haben im Stadtgebiet viele Feldwege und allein liegende Höfe, zu denen wir gut durchkommen müssen", erläutert Lennartz.

Anfang 2011 kommen zwei neue Löschfahrzeuge: Die Hauptwache an der Lilienthalstraße erhält ein Hilfeleistungs-Löschfahrzeug (HLF 20/16), das jetzige wechselt zur Einheit Wevelinghoven. Und im Löschzug Hemmerden ersetzt bald ein Tank-Löschfahrzeug mit 3000 Liter Löschwasser und Lichtmast einen betagten, immerhin 26 Jahre alten Vorgänger.

(NGZ)
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