Feuerwehr in Grevenbroich Mehr Einsätze durch Klimawandel

Grevenbroich · Die Feuerwehr Grevenbroich rüstet sich für steigende Zahl von Unwettern. Durch den Klimawandel müsse mit mehr Stürmen und Starkregen-Ereignissen gerechnet werden. Das beeinflusst die Ausrüstung der Wehr.

 Die Feuerwehr Grevenbroich im Waldbrand-Einsatz an der niederländischen Grenze, in langen Dürreperioden steigt die Brandgefahr.

Die Feuerwehr Grevenbroich im Waldbrand-Einsatz an der niederländischen Grenze, in langen Dürreperioden steigt die Brandgefahr.

Foto: Feuerwehr Grevenbroich

Die Feuerwehr bereitet sich auf den Klimawandel vor. Die Zahl der Einsätze wegen Sturm oder Starkregen nimmt zu, „von 2018 zu 2019 hatten wir etwa ein Viertel mehr Unwettereinsätze“, erklärt der stellvertretende Fachbereichsleiter Michael Wolff. Meteorologen gehen davon aus, dass in Deutschland künftig mit einer steigenden Zahl von punktuell extremen Regen mit Sturzfluten und auch von Hitzetagen zunehmen wird, zudem besteht durch lang anhaltende Dürreperioden steigende Gefahr für Vegationsbrände. Einen Anstieg bei Flächenbränden verzeichnet die Wehr im Stadtgebiet nicht, aber im April waren zwei Löschzüge zur Unterstützung bei Waldbränden an der niederländischen Grenze.

Bei der Nachbearbeitung mehrerer solcher Einsätze sieht der Verband der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss Handlungsbedarf. „Verbesserungsbedürftig im Hinblick auf mögliche zukünftige Waldbrandlagen ist die Geländefähigkeit von Tanklöschfahrzeugen und Schlauchwagen, deren Beschaffung in den Brandschutzbedarfsplänen der Kommunen Berücksichtigung finden muss“, erklärte Stefan Meuter vom Verband.

Laut Stadtsprecherin Claudia Leppert ist die „Anschaffung eines speziellen geländegängigen Löschfahrzeugs aufgrund der Topografie momentan nicht vorgesehen“. Was Tanklöschfahrzeuge angeht, sieht Michael Wolff die Wehr gut aufgestellt. Jede Einheit verfüge über mindestens ein Löschwasser führendes Fahrzeug.

In Hemmerden und Kapellen stehen zudem Tanklöschfahrzeuge mit 3000 und 2400 Litern Wasser, auf der Feuerwache ein Großtanklöschfahrzeug – allesamt mit Allradantrieb. Der „Tanker“ mit 4800 Litern hat allerdings rund 24 Jahre auf dem Buckel, die Aussonderung dürfte nicht allzu fern sein. Wie die Feuerwehr in Zukunft aufgestellt wird, das soll im aktualisierten Brandschutzbedarfsplan für 2020 bis 2025 festgelegt werden. Ein Fachbüro wurde mit der Erarbeitung beauftragt. Das Papier bis Jahresende von der Politik beschlossen werden. Laut Wolff wird auch geprüft, welche Konsequenzen mit Blick auf den Klimawandel gezogen werden müssen, etwa bei der Ausstattung.

Für Unwettereinsätze hat die Wehr bereits aufgerüstet. So wurden 15 zusätzliche Kettensägen beschafft sowie neue, auf Rollwagen verladene Hochleistungspumpen.

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