Grevenbroich FDP: Uni-Bibliothek als Bücherei-Vorbild

Grevenbroich · Die FDP wirbt weiter für ihren Antrag, die Säumnisgebühren in der Stadtbücherei zu erhöhen. Das bestätigte Markus Schumacher, Stadtverbandsvorsitzender der Liberalen, gestern im Gespräch mit der NGZ. "Eine solche Erhöhung wäre auch ein Appell für mehr Eigenverantwortung", meint Schumacher. Zudem steige der Anreiz, sich an die Ausleihfristen zu halten. "Mit Abzocke hat das nichts zu tun", betont der FDP-Chef. "Es ist schließlich jedem selbst überlassen, ob er die Medien pünktlich zurückbringt."

 In der Stadtbücherei können mehr als 55 000 Medien ausgeliehen werden. Neben Büchern zählen auch CDs und DVDs dazu.

In der Stadtbücherei können mehr als 55 000 Medien ausgeliehen werden. Neben Büchern zählen auch CDs und DVDs dazu.

Foto: M. Reuter

In der letzten Sitzung des Kulturausschusses vor der Sommerpause hatte das Thema für Kontroversen gesorgt. Ausschussvorsitzende Martina Flick (UWG) stellte gestern noch einmal klar, dass sie den FDP-Ansatz für falsch hält. "Natürlich kann man sagen: Wir möchten die Leute disziplinieren. Aber man darf es nicht übertreiben", meint sie. Bei den Säumnisgebühren orientiere sich die Stadtbücherei an der Neusser Stadtbibliothek. "Dort ist das Angebot jedoch größer. Das sollten wir auch bei den Gebühren beachten, sonst wird unsere Stadtbücherei eines Tages unattraktiv", sagt Flick. Die FDP schlägt bei der Höhe der Säumnisgebühren vor, sich am Gebührenkatalog der Universitätsbibliothek Düsseldorf zu orientieren. Leser, die die Ausleihfrist der Medien überziehen, sollen demnach in Zukunft mit Beträgen zwischen zwei Euro (zehn Kalendertage) und 20 Euro (bis 40 Kalendertage) zur Kasse gebeten werden. Bei einem Rückstand von zwei Monaten soll das Medium neu beschafft und in Rechnung gestellt werden.

Die FDP fordert zudem, die EDV der Bücherei zu verbessern. Der Grund: Eine Erfassung, in welchen Intervallen die Medien verspätet zurückgegeben werden, war per Computer nicht möglich. Den Vorschlag der Verwaltung, dies per Strichliste zu machen, kritisiert Martina Flick. "Die meisten Bücherei-Mitarbeiter sind Ehrenamtler. Sie haben genug zu tun. Man sollte sie nicht vergraulen."

(NGZ)
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