Grevenbroich FDP-Politiker treten den Rückzug an
Grevenbroich · Fraktionschef Manfred Hermanns wird 2014 nicht mehr für den Rat kandidieren. Auch Karl-Heinz Wolf und Uwe Schmitz ziehen sich zurück. Am 22. November werden die Grevenbroicher Liberalen ihre neue Mannschaft aufstellen.
Bei der Kommunalwahl 2014 werden einige langjährige FDP-Politiker nicht mehr für den Rat kandidieren. Allen voran Manfred Hermanns, der seit 15 Jahren an der Spitze der Fraktion steht. Der 70-jährige Neurather hätte zwar "gerne noch eine Zeit lang" weitergemacht — doch: "Die Parteiführung hat mich nicht gefragt, ob ich im nächsten Jahr noch einmal antreten möchte", sagt er: "Da ich nicht gerufen worden bin, will ich mich auch nicht aufdrängen." Hermanns plant, sich im nächsten Jahr ganz aus der Politik zurückzuziehen.
Auch Karl-Heinz Wolf, der seit neun Jahren als liberaler Planungsexperte gilt, wird nicht mehr kandidieren. Er nimmt zwar noch sein Ratsmandat bis zum Ende der Wahlperiode wahr, hat aber den Freidemokraten aus Grevenbroich den Rücken zugekehrt: "Ich bin jetzt Mitglied im FDP-Stadtverband Korschenbroich", erklärt Wolf. Als Grund nennt er persönliche Differenzen mit den Jungliberalen — "die mögen mich irgendwie nicht".
Mit Uwe Schmitz wird ein weiteres Mitglied aus der insgesamt fünfköpfigen Rats-Mannschaft die aktive politische Bühne verlassen. Der Allrather, der bei der Kommunalwahl 2009 als erster FDP-Mann in der Geschichte der Grevenbroicher Liberalen ein Direktmandat einfuhr, steht aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung, wie Parteichef Markus Schumacher erklärt. "Diese Entscheidungen muss man akzeptieren", meint der 29 Jahre alte Gindorfer, der sich zurzeit auf den FDP-Parteitag am 22. November vorbereitet. Dann werden die Freidemokraten ihre Kandidaten für die Wahl aufstellen.
Obwohl einige "Langgediente" nicht mehr im Boot sein werden, ist sich Schumacher sicher, ein "gutes Angebot an Kandidaten" präsentieren zu können: "Wir haben jedes Alter vertreten, das Spektrum reicht vom Studenten bis zum 81 Jahre alten Rentner." Zu den bekannten Freidemokraten, die 2014 um Wählerstimmen werben werden, gehört Dr. Peter Cremerius. Der Arzt und Präsident des Bürgerschützenvereins Grevenbroich besitzt zwar erst seit 2011 das FDP-Parteibuch, hatte aber schon im vergangenen Jahr als Landtagskandidat ein respektables Ergebnis einfahren können. "Er hat im Wahlkampf bewiesen, dass er viele vom liberalen Gedanken überzeugen kann. Es freut mich, dass er sich nun um ein Ratsmandat bewerben wird", so Schumacher.
Bei der Kommunalwahl will Markus Schumacher im nächsten Jahr erneut seinen Hut in den Ring werfen, ebenso seine Rats-Kollegin Heike Kohlbach. Frithjof Probst, bisher Beisitzer im Stadtverband, wird voraussichtlich im Wahlkreis von Manfred Hermanns kandidieren, anstelle von Karl-Heinz Wolf will sich Sebastian Langhorst um ein Mandat bewerben. Erika Voets, Leiterin der Gustorfer Grundschule "Erftaue", strebt eine Kandidatur in Elsen an. Zu den jungen liberalen Bewerbern zählen etwa der Juli-Bezirksvorsitzende Steffen Büttgenbach und Ismail Yavuz, der unter anderem Mitglied im Grevenbroicher Integrationsrat ist.
Mit dem Wahlprogramm wird sich die FDP bei einem Parteitag im März nächsten Jahres beschäftigen. Themen werden voraussichtlich die Verschuldung der Stadt, die Förderung der Wirtschaft und die demografische Entwicklung Grevenbroichs sein.