Markus Schumacher (fdp) FDP nimmt Demografie in den Blick

Grevenbroich · Die FDP ist die viertstärkste Kraft im Stadtrat. Spitzenkandidat Markus Schumacher will die Stadt als Wohnort für Familien attraktiver machen.

 FDP-Stadtverbandsvorsitzender Markus Schumacher.

FDP-Stadtverbandsvorsitzender Markus Schumacher.

Foto: L. Berns

Herr Schumacher, die FDP zieht mit drei Schlagwörtern in den Wahlkampf: "Verantwortung, Optimismus, Gestaltungswillen". Was steht für Ihre Partei auf der Agenda für die nächste Ratsperiode ganz oben?

Markus Schumacher Wir müssen Grevenbroich demografiefest machen. Die Bevölkerung wird älter, das bedeutet einen zentralen Wandel und sich ändernde Anforderungen an die Stadt und ihre Strukturen. Wir als FDP setzen uns nicht nur dafür ein, dass wir diesen Wandel hinbekommen, sondern auch aktiv gestalten. Die Verwaltung verschläft dieses Thema komplett, andere Parteien ignorieren es. Wir müssen in Zukunft alle Ratsentscheidungen darauf prüfen, ob sie demografiefest sind. Einen ähnlichen Check hat der Bundestag ja gerade für Gesetzesbeschlüsse gefasst. Auch das zeigt die Bedeutung des Themas.

Was muss Grevenbroich dabei in den Mittelpunkt rücken?

Schumacher Wir müssen erstens darum werben, verstärkt junge Familien in die Stadt zu holen. Grevenbroich ist als Wohnort wegen der hervorragenden Lage für viele Pendler interessant. Das müssen wir als Stärke begreifen. Grevenbroich muss die Pendlerstadt werden. Dazu müssen auch Familie und Beruf besser vereinbar sein. Wir brauchen ein bedarfsgerechtes Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder. Zweitens müssen wir weitere Gewerbeflächen schaffen und das interkommunale Gewerbegebiet mit Rommerskirchen realisieren. Dazu muss allerdings die interkommunale Zusammenarbeit verbessert werden. Da gibt es noch viel Luft nach oben. Drittens muss die Nahversorgung in den einzelnen Stadtteilen gewährleistet bleiben. Dafür müssen wir die notwendigen Strukturen schaffen. Auch der Bahnanschluss muss verbessert werden.

Die SPD setzt sich für einen S-Bahn-Knotenpunkt Grevenbroich ein.

schumacher Das ist Träumerei. Ein solcher S-Bahn-Knotenpunkt kostet zu viel Geld; er ist schlicht nicht bezahlbar. Wir setzen uns dafür ein, dass die Taktung der Regionalbahn 38 verbessert wird. Ich bin überzeugt, dass dies machbar ist.

Wie steht die FDP zum Einzelhandelsstandortkonzept?

Schumacher Es gehört, so weit es geht, abgeschafft. Was da momentan passiert, ist falscher Protektionismus. Man kann eine Innenstadt nicht einer Wunschvorstellung gemäß am Leben halten, sondern muss sich der Realität stellen. Der Markt und der Bedarf regeln Angebot und Nachfrage - und kein Papier, das einen engen Rahmen vorgibt und Investoren abschreckt.

Seit der Wahl 2009 war die FDP viertstärkste Kraft in Grevenbroich und stellte fünf Ratsmitglieder. Was macht Sie zuversichtlich, dieses Ergebnis eventuell gar auszubauen?

Schumacher Die FDP trägt im Gegensatz zu allen anderen kleineren Fraktionen Verantwortung für das Haushaltssicherungskonzept. Die Mischung unseres Kandidatenteams stimmt. Vom Schützenpräsident bis hin zum größten Ortsverband der Jungen Liberalen in der BRD engagieren sie sich bei uns. Wir sind die vitalste Partei in Grevenbroich. Das spüren die Bürger.

ANDREAS BUCHBAUER FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(NGZ)
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