Bei Chatbots „handelt es sich um digitale Helfer, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz arbeiten“, erläutert der Fraktionsvorsitzende. „Wenn jemand etwa seinen Personalausweis verloren hat und wissen möchte, was zu tun ist, dann kann er am Telefon oder im Internet von dem digitalen Helfer Informationen erhalten.“ Viele Bürgerfragen könnten so schnell beantwortet werden, auch das Ausfüllen von Formularen durch das System ist möglich. Die FDP sieht zwei Vorteile: Zum einen würden die Mitarbeiter der Stadt im Arbeitsalltag entlastet, zum anderen könnten Bürger die gewünschten Informationen unabhängig von Öffnungszeiten des Bürgerbüros oder anderer Abteilungen einholen. Die Stadt solle sich bemühen, diese Technik als erste kommunale Verwaltung im Kreis einzusetzen – „meines Wissens, nutzt noch keine Kreiskommune Chatbots“, erklärt Schumacher. Städte wie Bonn und Würzburg würden sie bereits einsetzen, und das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie habe die „vollständige Digitalisierung der Gewerbeanmeldung auf den Weg gebracht“.

Die FDP-Ratsfraktion hat bereits mehrere Anträge zur Digitalisierung gestellt. Das Ziel: „Alle Dienstleistungen der Stadtverwaltung, die die Bürger tangieren, sollen baldmöglichst vollständig digital abgewickelt werden können“, sagt Markus Schumacher. „Im Rat erfahre ich immer mehr Unterstützung, in der Verwaltung sehe ich das noch nicht“, erklärt der FDP-Politiker. Die Liberalen wollen beim Thema Digitalisierung am Ball bleiben und haken bei einem früheren Antrag nach: Die Fraktion hatte im März die „Digitalisierung des Goldenen Buchs der Stadt“ beantragt. Im Sommer hatte die Verwaltung erklärt, zurzeit würden grundsätzliche technische Fragen geklärt. Ein halbes Jahr später will die FDP wissen, was daraus geworden ist.